Die Geschichte Israels
Nachstehend alle gesammelten Fakten chronisch gelistet (v.Chr. : AC : ante Christum und n.Chr. : AD : anno Domini)
Quelle: Auswärtiges Amt
17. – 6. Jh. v. Chr.
Die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob lassen sich, entsprechend der Weisung GOTTES, im Land Kanaan nieder. Durch eine Hungersnot werden die Israeliten gezwungen, nach Ägypten auszuwandern.
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1312 - 1272 - Zug durch die Wüste
Die Hebräer ziehen durch die Wüste. Aufgrund des Unglaubens des Berichts der 10 Kundschafter wurde ihnen der Einzug in das verheissene Land zu diesem Zeitpunkt verwehrt.
Nur Joshua und Kaleb berichteten, dass die Situation sich zwar schwierig darstellen würde, aber der lebendige Gott sie in das verheissene Land bringen würde.
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1312 v. Chr.
Mose führt die Hebräer aus Ägypten.
Der Auszug aus Ägypten (Pessach) und die Gesetzgebung am Berg Sinai (Shawuot) bilden die Geburt Israels als Volk.
1272 v. Chr.
Josua führt das Volk Israel in das verheißene Land.
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ca. 1000: Jerusalem wird Hauptstadt von Davids Königreich
um 1000 vor der Allg. Zeitrechnung: Davids Hauptmann Joab erobert die Stadt der Jebusiter, indem er durch das Wassersystem von der Gihonquelle her bei Nacht einsteigt (2. Shmuel 5). Jerusalem wird unter David zur Hauptstadt des Königreichs Israel
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967 v. Chr.
Der Sohn Davids, Salomo, wird in Jerusalem zum 3. König von Israel gesalbt.
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ca. 950: Bau des ersten Tempels durch König Salomo
um 950 vAZ: Bau des Ersten Tempels (Beth haMikdash - Das Haus des Heiligtums - Bajth Rishon) durch Davids Sohn Shlomo (Salomo)
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ca. 920: Teilung des Reiches in Judäa und Israel
um 920 vAZ: Teilung in Süd- (Jehudah) und Nordreich (Israel), Jerusalem ist nur noch Hauptstadt Jehudahs (Judäas)
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722 – 720: Zerstörung Israels durch die Assyrer
Zerstörung Israels durch die Assyrer; Verschleppung der 10 Nord-Stämme
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587/586: Eroberung Judäas durch die Babylonier
Babylonische Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar, Zerstörung des Bajth Rishon (des ersten Tempels) durch Babylon. Die Bevölkerung wird nach Babylon verschleppt. Beginn des ersten babylonischen Exils.
Die Oberschicht des Landes – wie im babylonischen Herrschaftssystem üblich – wird nach Babylon deportiert.
Im Bestreben der Exilierten, die eigene kulturelle und religiöse Identität zu erhalten, sieht die moderne Geschichtsforschung die Geburtsstunde des Judentums. Erst zu dieser Zeit wurden die Gesetze der Thora und der Monotheismus konstitutiv. In die Zeit des Exils bzw. das Jahrhundert danach fällt auch die Zusammenstellung wichtiger biblischer Bücher, wie der Thora (Pentateuch) oder des deuteronomistischen Geschichtswerks.
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539 v. Chr. Eroberung Babylons durch die Perser - Rückkehr aus dem Exil
Erst nach der Eroberung Babylons durch die Perser (539 v. Chr.) konnten die Juden wieder in die alte Heimat zurückkehren.
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537 – 332 v. Chr.
Persische Zeit. Erste Rückkehr aus Babylon. Perserkönig Kyrus erlaubt den Juden die Rückkehr nach Israel. Nur ca. 5% kehren zurück (Esra 1,3).
Das Galluth Bawel wird durch die persische Niederwerfung Babylons beendet (Jeheskel)
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520 – 515 v. Chr.
Beginn der Wiedererrichtung des Zweiten Tempels (Beth haMikdash - Das Haus des Heiligtums - Bajth Sheni) unter Serubabel.
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516 v. Chr.
Tempeleinweihung durch Nehemia in Jerusalem, genau 70 Jahre nach dem ersten babylonischen Exil, wie durch Jeremia vorausgesagt (Jer. 25,9-12).
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452 - 445 v. Chr.
Zweite Rückkehrwelle aus Babylon. Nehemia und Esra kommen aus Babylon und bauen die Mauern Jerusalems wieder auf.
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Ca. 400 v. Chr.
Sieg der Juden in Persien durch Mordechai und Esther und König Ahasveros.
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336 v. Chr.
Zeit des Hellenismus.
Mit den Feldzügen Alexanders des Großen im Nahen und Mittleren Osten ab 336 v. Chr. kam es zu verstärkten kulturellen Kontakten zwischen der jüdischen und der hellenistischen Welt.
Zugleich begann sich jedoch Widerstand gegen die hellenistische Religion und Kultur zu regen. Als Antiochus IV. den jüdischen Tempel in Jerusalem dem Zeus weihen wollte, erhob sich eine Gruppe unter dem Priester Mattatias gegen den seleukidischen Herrscher. Drei Jahre dauerte der Makkabäeraufstand und endete mit der Einnahme Jerusalems. Die während des Aufstands gebildete Koalition aus konservativen jüdischen Kreisen zerfiel allerdings schnell. In der Folge bildeten sich die Religionsparteien der Sadduzäer, Pharisäer und Essener, die das jüdische religiöse Leben in den nächsten 200 Jahren prägen sollten.
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332: Eroberung durch Alexander den Grossen
Alexander der Große erobert Jerusalem.
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301 v. Chr.
Jerusalem kommt unter ptolemäische (ägyptische) Herrschaft.
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200 v. Chr. Septuaginta
So übersetzte etwa um 200 v. Chr. die jüdische Diasporagemeinde in Alexandrien die Thora ins Griechische – die LXX (Septuaginta).
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198 – 167 v. Chr..
Jerusalem kommt unter seleukidische (syrische) Herrschaft. Herrschaft der Seleukiden.
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169 v. Chr.
Entweihung des Tempels durch die Griechen (Antiochos Epiphanes IV) indem er den Tempel plündert und schändet
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167 – 141 v. Chr.
Befreiungskrieg der Makkabäer gegen die Entweihung des Tempels und die Beeinträchtigungen der Ausübung jüdischer Religion.
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167 – 63 v. Chr.
1. Zeit der Hasmonäer (Makkabäer)
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166 – 160: Aufstand der Makabäer ( Hasmonäer )
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165 v. Chr.
Judas Makkabäus erobert Jerusalem und läßt den entweihten Tempel reinigen. Neueinweihung des Tempels und Chanukka-Wunder.
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142 – 129: Jüdische Autonomie unter den Hasmonäern
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129 – 63: Eroberung Jerusalems durch Pompeius
Jüdische Unabhängigkeit unter Hasmonäer-Dynastie
Quelle: https://www.lpb-bw.de/geschichte-israels.html
63 v. Chr. – 324 n. Chr.: Römische Herrschaft (Epoche)
Quelle: https://www.lpb-bw.de/geschichte-israels.html
63 v. Chr. – 313 n. Chr. Aufstand und Vertreibung aus Jerusalem
Der römische Feldherr Pompejus erobert Jerusalem und besetzt den Tempel.
63 v. Chr. eroberten die Römer Palästina und errichteten einen Vasallenstaat. Die folgenden Jahrzehnte führten zu einer sozialen Differenzierung der Gesellschaft. Zugleich standen messianische und apokalyptische Ideen hoch im Kurs. Die Gemengelage aus sozialer Ungleichheit und religiöser Endzeiterwartung führte schließlich zum Aufstand, der im römisch-jüdischen Krieg mündete. Im Jahr 70 nahmen die Römer das belagerte Jerusalem ein und zerstörten die Stadt und den jüdischen Tempel.
Die Folgen für das Judentum waren weitreichend: Palästina wurde in eine römische Provinz umgewandelt und den Juden eine Zwangssteuer auferlegt. Zugleich war das Judentum mit der Tempelzerstörung seiner Kultstätte beraubt. Diese Situation verschärfte sich durch den Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 noch einmal massiv. Die römischen Truppen machten Jerusalem dem Erdboden gleich, errichteten auf den Trümmern die Stadt „Aelia Capitolina“ und verboten den Juden, sich in der Stadt anzusiedeln.
Quelle: https://religion.orf.at/lexikon/stories/2608374/
63 v. Chr. – 14 n. Chr.: Kaiser Augustus
Augustus (63 vor Christus bis 14 nach Christus)
Begründete das "Goldene Zeitalter" Roms.
Der erste römische Kaiser, am 23. September 63 vor Christus als Gaius Octavius geboren, wurde von seinem Großonkel Caesar, der ihn schon früh förderte, testamentarisch adoptiert und zum Haupterben eingesetzt. In seinem Kampf um dieses Erbe unterstützte er zunächst den Senat gegen Antonius, schloss aber 43 mit diesem und Lepidus das 2. Triumvirat zur Ausschaltung aller Gegner. Im anschließenden Kampf um die Alleinherrschaft konnte er 36 Lepidus verdrängen und die westliche Reichshälfte unter seine Kontrolle bringen. Im Konflikt mit Antonius brachte er es dahin, daß der Senat der Königin Kleopatra den Krieg erklärte.
Der Sieg in der Seeschlacht von Actium (31) und der Tod des Antonius (30) machten ihn zum Alleinherrscher. Obwohl Augustus dem Senat formell seine Ausnahmegewalten zurückgab, blieb er der erste Mann im Staate (Princeps), was sich in dem 27 verliehenen Beinamen Augustus („der Erhabene“) manifestierte. Die langjährige Bekleidung des Konsulats und die sukzessive Übernahme aller Schlüsselpositionen kennzeichneten den Übergang von der Republik zum römischen Kaisertum (Prinzipat).
Augustus sorgte im Inneren für eine umfassende Friedensordnung (Pax Romana), die der Rechtssicherheit und dem Wohlstand verpflichtet war, während seine Kriege in Spanien, an Rhein und Donau der Abrundung der Reichsgrenzen dienten - wobei allerdings die Elbgrenze infolge der Niederlage des Varus nicht gehalten werden konnte. Die Regelung seiner Nachfolge war von Tragik überschattet. Nach dem Tod aller präsumtiven Erben musste er schließlich Tiberius adoptieren. Augustus starb am 19. August 14 nach Christus in Nola. Er wurde unter die Staatsgötter erhoben und blieb Vorbild für alle künftigen Kaiser. In dem nach ihm benannten "Augusteischen Zeitalter" erlebten römische Kunst und Kultur ihren ersten Höhepunkt.
Augustus ist seit der Antike bis in die Neuzeit sehr unterschiedlich beurteilt worden: Auf der einen Seite wurde sein skrupelloses Machtstreben kritisiert, insbesondere die Rolle, die er bei der Proskription der Caesargegner spielte. Auf der anderen Seite wurden seine Qualitäten als Herrscher und seine Leistungen zur Stabilisierung des römischen Staates lobend anerkannt, u. a. auch von Tacitus, einem treuen Verfechter der Republik.
Quelle: https://www.grin.com/document/96092
47 v. Chr. – 4 n. Chr.: Herodes, Statthalter von Galiläa
Herodes I., der Große (ca. 72 bis 4 vor Christus)
König des jüdischen Hasmonäerreichs von Roms Gnaden.
Um 72 vor Christus geboren, war Herodes ab 47 vor Christus Statthalter von Galiläa, musste aber sieben Jahre später nach Rom fliehen und wurde römischer Bürger. Erst als Jerusalem 37 vor Christus von römischen Legionen erobert wurde, konnte er nach Palästina zurückkehren und das ganze jüdische Land unter seiner Herrschaft vereinigen.
Es war ihm noch gelungen, die wachsenden Spannungen im Palästina um die Zeitenwende niederzuhalten; er bediente sich einer geheimen Sicherheitsorganisation, ließ politische Gegner, auch deren Familienangehörige, ermorden. Er setzte die Hohenpriester des Jerusalemer Tempels ein und ab, obwohl es sich um ein Amt auf Lebenszeit handelte. Er selbst stilisierte sich zum neuen König David, gab viele Bauten in Auftrag, darunter die Neugestaltung des Tempels, und verstand es, auch etwas von den schwelenden messianischen Hoffnungen ideologisch an sich zu binden.
Obwohl er ein geschickter Politiker war und ab 20 vor Christus den Neubau des Tempels von Jerusalem begann, wurde er von den Juden gehasst, denn er förderte die Hellenisierung des Landes, legte ihm hohe Steuern auf und ging rücksichtslos gegen Widersacher vor.
Seine Grausamkeit war sprichwörtlich. 29 vor Christus ließ er seine Frau Mariamne hinrichten. 7 vor Christus ihre beiden Söhne und 4 vor Christus seinen eigenen ältesten Sohn. Die von ihm befohlene Ermordung aller Knaben in Bethlehem wird nur in der Bibel berichtet. Nach seinem Tod 4 vor Christus wurde das Königreich unter seinen Söhnen Herodes Archelaos, Herodes Antipas und Philipp aufgeteilt. Die strenggläubigen Juden waren Gegner der Dynastie und betrieben die Verwandlung Judäas in eine römische Provinz.
Die Parther stellten also bei ihrem Einfall in Syrien (40 v. Chr.) das Königreich Judäa wieder her, und die Römer erkannten Herodes den Großen als König an, um sich seiner Hilfe zu versichern. Es begann demnach zur Zeit des Kaisers Augustus eine neue Epoche starker staatlicher und kultureller Entwicklung.
Quelle: https://religion.orf.at/lexikon/stories/2602836/
42 vor bis 37 nach Christus - Kaiser Tiberius Claudius Nero
Tiberius (42 vor bis 37 nach Christus)
Unter seiner Herrschaft wurde Jesus gekreuzigt.
Der zweite Kaiser Roms (seit 14 nach Christus) wurde 42 vor Christus als Tiberius Claudius Nero geboren. Die zweite Ehe seiner Mutter Livia mit dem späteren Kaiser Augustus eröffnete ihm eine erfolgreiche Laufbahn. Als kompetenter Feldherr stand er lange Jahre in Pannonien, Illyrien und Germanien im Feld.
Als Adoptivsohn des Augustus trat er dessen Nachfolge an. Seine nach außen hin von Mäßigung, Gerechtigkeit und Wohlfahrt geprägte Herrschaft lief in den Bahnen seines Vorgängers, wurde aber durch starke Reibungen innerhalb der Kaiserfamilie (Agrippina die Ältere) und durch das Doppelspiel und den Sturz des allmächtig gewordenen Gardepräfekten Sejan (31) überschattet.
Freudlose Pflichterfüllung und persönliche Schicksalsschläge machten aus Tiberius einen maßlos misstrauischen und verschlossenen Einzelgänger, der die letzten elf Jahre seines Lebens auf der Insel Capri verbrachte. Er starb 37 nach Christus. Das Bild, das die antike Überlieferung (vor allem Tacitus) von ihm als grausamen und perversen Tyrannen zeichnet, ist von der modernen Forschung als nicht haltbar entlarvt worden.
Das öffentliche Auftreten Jesu fällt also in die Regierungszeit des Tiberius. Von Jerusalem aus, der Heiligen Stadt, dem Ort des Tempels als dem Zentrum der jüdischen Religion, blickte man eher hochmütig, in vornehmen Kreisen sogar mit Verachtung auf die Galiläer herab. Sie galten als die armen und ungebildeten Leute vom Land. Man warf ihnen vor, die Gebote der Tora nicht ernst genug zu nehmen und zu wenig Bereitschaft zu zeigen, das Gesetz überhaupt zu studieren. Galiläa, die Grenzprovinz zum heidnischen Ausland - ein richtiger Heidenkreis!
Die galiläische Landbevölkerung zur Zeit Jesu lebte in sehr einfachen Verhältnissen, am Rande der Armut mit düsteren Zukunftsaussichten. Als Sohn eines Zimmermanns, eines wichtigen und sehr geachteten Berufes, gehörte Jesus wohl nicht zu den Ärmsten der Armen, es spricht aber vieles dafür, dass die Familie Jesu zur Unterschicht der palästinensischen Bevölkerung zu rechnen ist. Eine Mittelklasse gab es in Palästina ohnehin nicht - den wenigen Reichen, zu denen neben dem Herodianischen Königshaus auch die wohlhabenden Priesterfamilien in Jerusalem gehörten, stand die große Mehrheit der Armen gegenüber. Besonders verachtet von ihren jüdischen Landsleuten waren die Zöllner, weil sie im Dienst der verhassten römischen Besatzungsmacht standen.
Zur dieser Zeit waren es keineswegs nur einzelne, die aus ärmlichen Lebensverhältnissen in wirkliche Armut und Elend abgerutscht waren. Es wurden immer mehr, gerade in der ohnehin benachteiligten Landbevölkerung Galiläas. Als Angehörige des jüdischen Volkes mussten auch die Galiläer eine Reihe von religiösen Pflichten erfüllen, die vom Tora-Gesetz vorgeschrieben waren. So war ein frommer Jude auch dazu verpflichtet, jährlich den sogenannten Zehnten zu entrichten, d.h. den zehnten Teil der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugnisse an die Priesterschaft des Tempels von Jerusalem abzugeben. Hinzu kam noch die Verpflichtung, eine besondere Tempelsteuer zu zahlen. Diese diente unter dem König Herodes begonnenen Neubau und dem kostspieligen Tempelbetrieb. Allein diese beiden Abgaben mussten einen Großteil der ohnehin nicht wohlhabenden Bevölkerung Galiläas in Verschuldung und Armut treiben. Weit schlimmer noch war aber die Steuerlast, die ihr von der römischen Besatzungsmacht aufgebürdet wurde.
Der Zehnte und die Tempelsteuer waren religiöse Verpflichtungen, Gebote der Tora, deren Geltung von allen Juden akzeptiert wurde. Diese Abgaben konnte man daher vergleichsweise leichter ertragen als die Steuern für den verhassten römischen Kaiser. Neben den indirekten Steuern, den Zöllen, war es vor allem die sogenannte Kopfsteuer, auf die jeder fromme Jude mit Wut und Empörung reagieren musste: Durfte das jüdische Volk, das Volk »Jahwes«, einem römischen Kaiser überhaupt Steuern bezahlen? War das nicht gleichbedeutend damit, den heidnischen Kaiser von Rom - und nicht Jahwe - als legitimen Herrscher anzuerkennen? War es nicht Götzendienst, mit dem römischen Silberdenar (der zudem das Bild des »göttlichen Kaisers« trug) die geforderte Kopfsteuer zu entrichten?
Aber was blieb den Juden anderes übrig - sie mussten zahlen. Hätten sie es gewagt, die Steuern zu verweigern, dann hätte sie die ganze Härte und Grausamkeit der römischen Besatzungsmacht getroffen. Ein galiläischer Bauer wäre von seinem Grund und Boden vertrieben und zu einem Sklaven gemacht worden. Einem entflohenen Sklaven schließlich drohte ebenso wie einem Aufständischen die Todesstrafe der Kreuzigung! Besonders in der Heimat Jesu, in Galiläa, ist die römische Besatzung als unerträglich empfunden worden.
Gerade in Galiläa hatte sich der religiös-politische Konflikt zwischen Juden und Römern dramatisch zugespitzt, zu einer Zeit, als Jesus etwa zwölf Jahre alt gewesen war. Im Jahr 6 n. Chr. war Judäa zu einer offiziellen römischen Provinz unter dem Präfekten Pilatus geworden. Seit dieser Zeit galt für alle Juden die Steuerpflicht gegenüber dem Kaiser.
Quelle: https://www.grin.com/document/96092
40 – 37 v. Chr. Hasmonäerkönig Mattathias Antigonus
2. Zeit der Hasmonäer. Hasmonäerkönig Mattathias Antigonus kann mit Hilfe der Parther die Römer für kurze Zeit vertreiben.
Quelle: http://www.dbb-j.de/geschichte-israels.html
Begriffserklärung: Die Zeloten
Die Zeloten sind eine jüdische religiöse Gruppierung, die für ihre fanatische Auflehnung gegen die römische Herrschaft im Judäa des 1. Jahrhunderts n. Chr. bekannt wurde. Die Zeloten entwickelten sich zu einer eigenständigen politischen Gruppe während der Regierungszeit (37-4 v. Chr.) Herodes’ des Großen. Mit der Parole, es sei Götzendienst, dem Kaiser Steuern zu zahlen, rief Judas der Galiläer zum gewaltsamen Widerstand gegen die Römer auf. Damit begründete er die Widerstandsbewegung der Zeloten, die vor allem zu einer Bewegung galiläischer Juden werden sollte. Judas hatte seine Leidensgenossen aufgerufen, zu den Waffen zu greifen und die Römer in einem Partisanenkrieg aus Palästina zu vertreiben. In Sepphoris, nur wenige Kilometer von Nazareth entfernt, war der Zelotenführer zum erstenmal öffentlich aufgetreten und hatte viele Männer für seine Widerstandsbewegung begeistern können. Auch Pharisäer gehörten dazu, denn sie stimmten mit den Zielen der zelotischen Freiheitskämpfer weitgehend überein. Die Zeloten waren der extremistische, militante Flügel der Pharisäer. Unter den Zeloten galt die Überzeugung, eine revolutionäre Veränderung der bestehenden Machtverhältnisse sei notwendig, damit das Reich Gottes kommen könne. Nur wenn sie selbst durch ihren aktiven Befreiungskampf dazu beitragen würden, werde Jahwe sein Gottesreich in Israel errichten. Die Zeloten wollten die Römer aus dem Land jagen und das alte Königreich Israel mit Waffengewalt wiederherstellen.
In kürzester Zeit war Galiläa zu einem Fieberherd geworden, zum Zentrum des zelotischen Aufstandes gegen die römische Besatzungsmacht. Eine extremistische Gruppe der Zeloten, Sikarier („Dolchmänner“) genannt, ermordete Römer und einige wichtige jüdische Persönlichkeiten, die mit den römischen Behörden gemeinsame Sache machten. Freilich konnten die Zeloten den gut ausgebildeten und waffentechnisch überlegenen römischen Söldnern nicht wirklich gefährlich werden. Es gelang ihnen aber immer wieder, aus dem Hinterhalt Überfälle auf kleine Gruppen römischer Soldaten auszuüben, Waffen zu erbeuten, um sich dann blitzschnell in sichere Verstecke - oft in Höhlen - zurückzuziehen.
Wegen der Übermacht der römischen Soldaten waren die Erfolge der Zeloten meist nur vereinzelt und von kurzer Dauer, die Rache der Römer dagegen grausam und abschreckend. Der Aufstand wurde schließlich blutig niedergeschlagen, viele Dörfer Galiläas wurden zerstört, weil man dort - zu Recht - weitere Anhänger und Schlupfwinkel der Zeloten vermutete. Zweitausend zelotische Widerstandskämpfer sind damals auf den Befehl des römischen Feldherrn Varus gekreuzigt worden!
Trotz der abschreckenden Massenkreuzigungen war der Widerstand der Zeloten nicht gebrochen. Immer wieder flackerten in Galiläa Aufstände gegen die Römer auf, der ungleiche Kampf ging noch jahrzehntelang weiter. Auch zwei Söhne des Judas endeten am Kreuz. Einige seiner Enkel waren später am Höhepunkt des zelotischen Aufstandes beteiligt, dem jüdischen Krieg, der 70 n. Chr. mit der Eroberung Jerusalems und mit der Zerstörung des Tempels endete. Sie gehörten auch zu den Verteidigern von Masada am Toten Meer, wo die Zeloten und andere jüdische Widerstandsgruppen (auch Pharisäer und Essener gehörten dazu) sich am Ende des schon verlorenen Krieges noch drei Jahre lang verzweifelt gegen die Römer zur Wehr gesetzt hatten. - Masada war eine ehemalige Burgfestung des Herodes gewesen, 440 Meter hoch über dem Westufer des Toten Meeres gelegen, nicht weit entfernt von Qumram. Sie wurde zum Schauplatz einer grausamen Tragödie. Als es den Römern nach mehrjähriger Belagerung gelungen war, die Festung zu stürmen, fanden sie nur noch Tote: fast 1000 Menschen - Männer, Frauen und Kinder. Die Widerstandskämpfer hatten sich in ihrer Verzweiflung zu einem Massenselbstmord entschlossen. Sie hatten lieber sterben wollen, als den verhassten Römern in die Hände zu fallen. Nur einige wenige Frauen und Kinder hatten sich in einer unterirdischen Wasserleitung verstecken können und waren dadurch am Leben geblieben.
Begriffserklärung: Die Pharisäer
In den etwa drei Jahren, während derer Jesus öffentlich seine Lehre verbreitete, geriet er schon früh in Konflikt mit den Pharisäern, jener religiös-politischen Gruppierung, die der jüdischen Tradition verpflichtet war und dem Urchristentum nahe stand. Die Pharisäer widersetzten sich allen griechischen und anderen fremden Kultureinflüssen. Im Gegensatz zu den Sadduzäern, die sich von ihnen in ihrer politischen und in gewissem Maße auch in ihrer religiöser Zielsetzung unterschieden, verlangten die Pharisäer, dass der Staat allein vom göttlichen Gesetz bestimmt und an diesem gemessen werden sollte.
Die Lehre der Pharisäer beinhaltete ein ethisches, geistliches und teilweise im Mystizismus wurzelndes Judentum, das die Religion während der Zerstörung des Tempels von Jerusalem (70 n. Chr.) vor dem Untergang bewahrte und später zur Grundlage des rabbinischen Judentums wurde.
Da der Verkünder der neuen Lehre jedoch inzwischen hohes Ansehen bei breiten Bevölkerungsschichten genoss, übergab man ihm der römischen Gerichtsbarkeit. So erfolgte seine Hinrichtung unter Pontius Pilatus, 26- 36 Prokurator der Provinz Judäa, der ihn wegen Hochverrats nach vorheriger Geißelung wohl im Jahr 30 kreuzigen ließ.
Begriffserklärung: Die Sadduzäer
Wie schon erwähnt, unterscheiden sich die politischen Ziele der Sadduzäer von denen der Pharisäern. Die Sadduzäer kann man als jüdische Schule oder Religionspartei bezeichnen, die im 2. Jahrhundert v. Chr. aufkam. Der Name leitet sich von der Priesterfamilie der Zadokiten (A.T., 1. Könige 4, 2-4) oder von Zadok ab, einem alttestamentarischen Hohepriester (2. Samuel 15, 24-29), der während der Herrschaft von König David und König Salomon lebte. Der aristokratische Stand der Sadduzäer erkannte nur die geschriebene Thora als verbindlich an, nicht jedoch die Auslegung durch die Schriftgelehrten und die Fortentwicklung der jüdischen Reinheitsgebote. Ihre Rechtsprechung war so streng, dass die Juden den Tag, an dem das Synedrion das sadduzäische als ihr Gesetzesbuch abschaffte, zum Feiertag erhoben. Die Sadduzäer verwarfen insbesondere die Tradition der Pharisäer, die eine ältere, jedoch legitime religiöse Position vertraten, und lehnten den Glauben an die Auferstehung ab. Ebenso schlossen sie auch die Unsterblichkeit sowie die Existenz von Engeln und Geistern aus. Jesus warnte mit dem Satz: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer“ (Matthäus 16, 6; 16, 12) vor der sadduzäischen Lehre. Mit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. ging die Zahl der Sadduzäer drastisch zurück.
Begriffserklärung: Die Essener
Als vierte und letzte bedeutende Religionspartei sind noch die Essener (Essäer) zu erwähnen, die Mitglieder einer ordensähnlichen jüdischen Religionsgemeinschaft waren, die auf der Grundlage von Gütergemeinschaft organisiert wurde und sich zu strenger Askese (der Verzicht auf weltliche Genüsse mit dem Ziel, eine höhere spirituelle oder intellektuelle Erkenntnis- oder Bewusstseinsebene zu erreichen) bekannte. Der Orden bestand zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. in der Region des Toten Meeres. Quellen, die seine Existenz überliefern, sind die Schriften des Philo Judaeus, eines jüdischen Gelehrten und Philosophen aus dem hellenistischen Alexandria, des römischen Historikers Plinius des Älteren und des jüdischen Historikers Flavius Josephus.
In der Gemeinschaft der Essener wurde die Sklaverei zum ersten Mal als Menschenschändung verdammt. Der Überlieferung zufolge sollen sie Sklaven von Sklavenhaltern abgekauft und befreit haben. Die Essener lebten in kleinen unabhängigen Gemeinschaften, betrieben Landwirtschaft und pflegten das Handwerk.
4 n. Chr. Zeit der Aufstände
Aber nachdem Herodes 4 v. Chr. gestorben war, machten sich alle Aggressionen und Enttäuschungen Luft. In Galiläa brach ein Aufstand aus, geführt von einem gewissen Judas – einer von vielen Aufständen in den folgenden Jahrzehnten. Verschiedene Propheten verhießen Gotteswunder als Zeichen einer bevorstehenden politischen Wende. Solche Umtriebe waren den Römern stets verdächtig und häufig beendeten sie die Aufmärsche der Gurus und ihrer Anhänger mit einem abschreckenden Blutbad.
6 n. Chr. Quirinius Statthalter von Syrien - Volkszählung
Trafen solche Säuberungsaktionen auch oft naive Idealisten, so wussten die Römer doch sehr genau, dass sich an jedem Aufruhr bewaffneter Widerstand entzünden konnte. Im Jahr 6 n. Chr. unterstellte Quirinius Statthalter von Syrien, Judäa der direkten römischen Verwaltung, was einer definitiven Annexion gleichkam, und ordnete eine Volkszählung an, um die Steuereintreibung zu organisieren.
ab 6 n. Chr. Gewaltsamer Widerstand der Zeloten gegen Rom
Das war das Signal für Judas und einen Pharisäer namens Zadok: Sie schlossen verschiedene Untergrundorganisationen zur Partei der Zeloten (Eiferer) zusammen. Sie proklamierten die „Alleinherrschaft Gottes“, die gewaltsame Vertreibung der römischen Besatzer und die Absetzung der einheimischen Könige, die mit den Römern kollaborierten. Die Zeloten hatten nichts zu verlieren, organisierten Terrorüberfälle und machten sogar Jerusalem unsicher: Sikarier (Dolchmänner) mordeten wahllos im Gedränge der Wallfahrten, wo sie sofort in der Menge untertauchen konnten.
Jerusalem selbst war von der Priesteraristokratie der Sadduzäer beherrscht, die hauptsächlich vom Wallfahrtstourismus lebte. Außerdem hatte jeder Jude einen Zehenten, eine 10-Prozent-Tempel-Steuer, zu entrichten. Die Sadduzäer bedienten sich einer Doppelstrategie: Sie arbeiteten mit den Römern zusammen, weil jede Störung der öffentlichen Ordnung ihre wirtschaftliche Basis, nämlich die Wallfahrten, gefährdete; sie machten aber dem Volk zugleich klar, dass die römische Besatzung an all dem Schuld sei, was im Land Unzufriedenheit auslöste. So versuchten die Sadduzäer im Windschatten der zunehmenden Aggressivität ihre lokal sehr begrenzte Macht abzusichern.
Sowohl die Zeloten als auch die Jerusalemer Elite hatten religiös argumentierende „Parteiprogramme“; doch standen Machtfragen deutlich im Vordergrund. Zwei andere Gruppen erwarteten die Wende wirklich von einer religiösen Erneuerung: die Essener und die Pharisäer.
zur Zeit Jesu - Pharisäer wollten den Alltag religiös erneuern
Pharisäer wollten Alltag religiös erneuern
Die Pharisäer sahen das Heil gleichfalls in einer strengeren Befolgung des Gesetzes, das heißt der Thora (der ethischen und rituellen Weisungen der Bibel, wie sie in den fünf Büchern Mose niedergelegt sind); aber es ging ihnen nicht um Rückzug und Ausgrenzung, sondern sie wollten das normale alltägliche Leben der jüdischen Gesellschaft erneuern.
Dazu war zugleich mit der Verschärfung der Gesetzestreue eine pragmatische Anpassung der Gesetze an die Situationen des Alltags notwendig, ein Dilemma, das die Pharisäer nicht immer lösen konnten, was ihnen bisweilen den Ruf einbrachte, Heuchler oder Taschenspieler juridischer Spitzfindigkeiten zu sein. Dennoch war das Pharisäertum die einzige realistische Erneuerungsbewegung und die einzige – wie sich zeigen sollte –, die Zukunft hatte.
Als Laienbewegung hatten die Pharisäer eine große Volksverbundenheit. Sie stellten das Studium der Thora auf eine Stufe mit dem priesterlichen Tempelkult, der bis dahin unbestritten den höchsten religiösen Rang eingenommen hatte. Untereinander diskutierten sie, was wichtiger sei: rigorose Gesetzestreue – so die Schule des Rabbi Schammai – oder eine Gesetzestreue mit dem Augenmaß der praktischen Lebbarkeit – so die Schule des Rabbi Hillel. Es ist daher kein Wunder, dass es die Pharisäer waren, mit denen sich Jesus am meisten auseinandersetzte. Die liberalere Hillel-Schule setzte sich nach dem jüdisch-römischen Krieg durch und rettete das Judentum über die Zerstörung Jerusalems und des Tempels im Jahr n. Chr. 70 hinaus.
26 – 36 n. Chr. Pontius Pilatus, römischer Prokurator
Pontius Pilatus, römischer Prokurator, in Judäa.
Pontius Pilatus war zu Jesu Zeit der mächtigste Mann in Israel: Der Statthalter des Kaisers in Jerusalem. Wir wissen ziemlich viel von ihm aus römischen Quellen. Als Tiberius 14 n. Chr. in Rom an die Macht kommt, kommen in seinem Gefolge viele andere mit nach oben. Darunter ist auch ein gewisser Aelius Sejan, den ich oben schon einmal erwähnt habe und ein enger Vertrauter von Augustus war. Sejan ist ein glühender Judenhasser, der sich die Vernichtung des jüdischen Volkes auf seine Fahnen geschrieben hat. 12 Jahre später scheint seine Stunde zu schlagen. Tiberius zieht sich aus Rom zurück und überlässt die Regierungsgeschäfte seinen Vertrauten. Plötzlich ist Sejan einer der mächtigsten Männer der Welt. Eine seiner ersten Anordnungen betrifft Pilatus. Er sendet ihn als Prokurator, als Statthalter nach Israel. Ob Pilatus wegen seiner Fähigkeiten oder seiner Freundschaft zu Sejan wegen diesen Posten erhält, wissen wir nicht. Für das, was weiter geschieht, scheint letzteres wahrscheinlicher.
Pilatus herrscht in Jerusalem mit harter Hand. Er provoziert die Juden, wo er nur kann. Lässt viel Blut fließen. Mit äußerster Schärfe versucht er die Juden zur Anbetung des Kaisers als einzigen Gott zu zwingen. Ohne Erfolg zwar, aber es ist sein Ziel immer wieder. So lässt er beispielsweise einmal ein blutiges Massaker unter galiläischen Pilgern in Jerusalem anrichten (Lk 13,1). Er ist ein harter, entschiedener Vertreter der antijüdischen Interessen Roms in Palästina. Von daher erscheint er in der Passionsgeschichte merkwürdig zögerlich. Der römische Statthalter besaß vollständige juristische Entscheidungsgewalt über alle Untertanen seiner Provinz, die sich nicht römische Bürger nennen durften. Viele Angelegenheiten, besonders wenn sie religiöse Fragen betrafen, regelte jedoch das Synedrion (Sanhedrin), als „Hoher Rat“ die oberste jüdische Behörde Palästinas. Die Evangelien schildern, dass dieser Gerichtshof Jesus der Gotteslästerung für schuldig befand und ihn anschließend dem römischen Tribunal überantwortete, da es selbst keine Todesurteile verhängen durfte. Außerdem genoss der Verkünder der neuen Lehre inzwischen hohes Ansehen bei breiten Bevölkerungsschichten, so dass man ihn der römischen Gerichtsbarkeit übergab. So erfolgte seine Hinrichtung unter Pontius Pilatus, 26-36 Prokurator der Provinz Judäa, der ihn wegen Hochverrats nach vorheriger Geißelung wohl im Jahr 30 kreuzigen ließ.
Man hat immer wieder gesagt, die Evangelisten versuchen, Pilatus im Prozess Jesu zu entlasten, um die Juden stärker zu belasten. Aber es gibt noch eine andere Erklärung für diese Vorsicht. Sein Fürsprecher und Freund Sejan wird 31 n. Chr. verhaftet und hingerichtet, weil er einen Putsch gegen Tiberius angezettelt hat. Offenbar war ihm seine bis jetzt errungene Macht noch nicht genug, ihn dürstete nun auch noch nach der Kaiserkrone. Doch er scheitert und fällt tief. Und mit ihm seine Gefolgsleute. Sie werden überprüft. Plötzlich ist Pilatus gefährdet. Wie immer und überall werden nun Akten vernichtet, alte Feindschaften begraben, neue Freunde gesucht, Zeugen beschwichtigt oder beseitigt. Für den Moment ist das allerwichtigste: Ruhe im Land! Bloß keinen Anlass für Ärger oder Aufruhr bieten. Lieber freundlich mit dem Volk umgehen und sich vor allem die Gunst der Priester und Fürsten sichern - vielleicht sieht ja der Kaiser an mir vorüber...
So erklärt sich die Vorsicht des mächtigsten Mannes von Palästina im Prozess Jesu. Und die Taktik geht auf. Er bleibt Statthalter und ist bald wieder der alte. Die grausame Politik gegenüber den Juden setzt sich nur zwei, drei Jahre später wieder fort, bis Pilatus eines Tages endgültig über seine eigenen Füße stolpert und in der Versenkung verschwindet.
Aber hier, in Moment des Prozesses Jesu ist er vorsichtig. Hier wird Pilatus blitzartig daran erinnert, auf welch tönernen Füßen seine Macht im Grunde ruht. Abhängig ist er von der Gunst des Volkes. Er erkennt ganz klar, was hier gespielt wird: die jüdische Aristokratie, die Priester, die Fürsten sind sauer auf Jesus. Weil das Volk ihn liebt und nicht sie. Weil die Menschen an Jesu Lippen hängen und nicht an den ihren. Weil er Ruhe und Ordnung stört, indem er die Menschen daran erinnert, welchen Wert sie in den Augen Gottes haben und diese Menschen dadurch mächtig an Selbstbewusstsein gewinnen. Und genau das fürchten die Mächtigen, die Fürsten, die Politiker am meisten.
Pilatus erkennt glasklar, dass die ganze Angelegenheit im Prinzip eine innerjüdische Streiterei ist. Normalerweise würde er Jesus entweder sofort hinrichten lassen - was zählt schon ein Menschenleben -, oder, noch besser, er würde ihn wieder gehen lassen. Denn dann würden die Juden untereinander weiter streiten und er könnte sich ins Fäustchen lachen. Aber jetzt, gerade jetzt geht das leider nicht. Jetzt sind keine normalen Zeiten. Jetzt braucht Pilatus Ruhe und Frieden. Und neue Freunde unter der jüdischen Aristokratie. Und Jesus wird das Opfer. Was ist schon ein Wanderprediger gegen die Macht in Israel? Was ist ein Unschuldiger gegen den Frieden im Land?
Pilatus weigerte sich, das Urteil ohne Befragung zu bestätigen. Daraufhin nannten die Hohen Priester weitere Gründe, die Jesus belasteten, und schließlich kam es zu einer privaten Anhörung zwischen Pilatus und dem Beklagten. Offenkundig zeigte sich der Statthalter von Jesu Würde und der Offenheit beeindruckt, mit der dieser seine Fragen beantwortete (Johannes 18, 38-39 und 19, 12-15). Pilatus wird hier gezeichnet als einer, der durchaus spürt, dass dieser Jesus etwas besonderes ist. Er zögert. Windet sich hin und her, ist vorsichtig. Nicht zuletzt durch die Warnung, die ihm seine Frau zukommen lässt. Und er versucht, Jesus zu retten, ohne in seiner Zwangslage etwas falsch zu machen. Die Angst vor einem Aufstand in Jerusalem bewog Pilatus letztlich, der Forderung des Volkes nachzugeben. Im Jahr 36 wurde Pilatus nach Rom zurückberufen.
ca. 27 – 30 n. Chr.: Wirken Jesu von Nazareth
30 n. Chr. Kreuzigung Jesu Christus unter Pontius Pilatus.
Kreuzigung Jesu Christus unter Pontius Pilatus.
41 – 44 n. Chr. Agrippa, König von Judäa
Agrippa, König von Judäa, baut die dritte Stadtmauer von Jerusalem.
65 – 70 n. Chr. Jüdischer Aufstand gegen die Römer
65 AZ: Grosser jüdischer Aufstand gegen Rom - Raban Johanan Ben-Sakaj,
der jüdische Krieg gegen die Römer.
69 - 79 n.Chr. Vespasian, Imperator in Rom.
Eroberung Jerusalems und Zerstörung des zweiten Tempels
Zerstörung des Zweiten Tempels (Zerstörung des Bajth Sheni) und Niederwerfung des jüdischen Aufstandes durch die Römer (den römischen Feldherrn Titus.). Unterdrückung traditioneller Institutionen wie des Hohepriestertums und des Sanhedrin. Damit begann für das jüdische Volk die „Diaspora“. Die Juden wurden über Vorderasien, Nordafrika und den Mittelmeerraum zerstreut. Eine kleine jüdische Minderheit blieb jedoch immer im Land. Dieser Landstrich hieß seit 135 n.Chr. „Palästina“. Größere jüdische Gemeinden gab es in Jerusalem, Hebron, Safed (Zfat) und Tiberias. Einigendes Band für die Juden in der Diaspora waren über die Jahrhunderte stets der messianische Gedanke und die Idee von der Heimkehr und Wiedererrichtung eines jüdischen Staates, in dem ihnen „von Gott gegebenen Land“. Die Sehnsucht nach „Zion“, dem Land der Vorväter, artikuliert sich bei allen religiösen Juden seit jeher am Vorabend des Pessach-Festes in dem Wunsch: „Nächstes Jahr in Jerusalem.“
ca. 70-85 (95?): Jochanan ben Zakkai
wirkt in Jawne und verkündet eine Reihe von religiösen und juristischen Anordnungen. Seine Gemeinde scheint keinen offiziellen Kontakt mit den römischen Behörden zu haben.
73 n. Chr. Eroberung Massadas
Römische Eroberung Massadas, des letzten Bollwerkes des jüdischen Widerstandes.
Pessach 73: Kollektiver Selbstmord der Verteidiger von Masada und Fall der Festung, die von den Sikariern unter Eleasar ben Jair gehalten wurde. Vorläufiges Ende des aktiven Widerstandes gegen Rom.
79-81 n.Chr. Herrschaft von Titus
Herrschaft von Titus, Vespasians Sohn.
81-96 n.Chr. Kaiser Domitian
Vespasians zweiter Sohn, der Juden und zum Judentum Konvertierte verfolgt. "Vorzüglich hart wurde die Betreibung der Judensteuer gehandhabt. Man denunzierte beim Fiskus sowohl die, welche, ohne sich als Juden zu bekennen, nach jüdischer Weise lebten, als auch die, welche durch Verheimlichung ihrer Abstammung sich der Zahlung der ihrem Volke aufgelegten Steuer zu entziehen versucht hatten. Ich erinnere mich, dass ich als Jüngling einen Prokurator sah, der einen neunzigjährigen Mann untersuchte, um herauszufinden, ob dieser beschnitten sei." (Suetonius, Das Leben der zwölf Caesaren, "Domitian", VIII, 12)
ca. 85 (96?) - ca. 110: Gamaliel
Führer in Jawne. Seine Politik ist "nationaler" und betont die Verbindungen mit der Diaspora. Von den Römern wird er de facto anerkannt, was wohl mit dem Fall der Dynastie der Flavier 96 zusammenhängt.
90er Jahre
Bildung zahlreicher Schulen geleitet von Rabbinern, einem neuen Begriff für die geistigen Führer in der Ära nach der Zerstörung des Tempels: In Lydda Rabbi Elieser ben Hyrkan; gefolgt von Rabbi Tarphon (Gamaliel, der den Titel Rabban trug, residierte wahrscheinlich in Lydda, bevor er Jochanan ben Zakkais Nachfolger in Jawne wurde); in Bene Berak Rabbi Akiva, künftiger geistiger Anführer der Bar Kochba-Revolte; in Sepphoris Rabbi Halafta; in Peki'in Rabbi Joschua ben Hanania.
96-98: Herrschaft von Nerva
Eine Münze, geprägt nach der Aufhebung der Judensteuer, trägt die Aufschrift: Fisci iudaici calumnia sublata ("die Schande der jüdischen Steuer zu löschen").
98-117: Kaiser Trajan.
132 – 135: Bar–Kochba – Aufstand gegen Rom
Palästina wurde in eine römische Provinz umgewandelt und den Juden eine Zwangssteuer auferlegt. Zugleich war das Judentum mit der Tempelzerstörung seiner Kultstätte beraubt. Diese Situation verschärfte sich durch den Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 noch einmal massiv. Die römischen Truppen machten Jerusalem dem Erdboden gleich, errichteten auf den Trümmern die Stadt „Aelia Capitolina“ und verboten den Juden, sich in der Stadt anzusiedeln.
135 n. Chr.
Jerusalem wird durch Kaiser Hadrian zur römischen Kolonie Aelia Capitolina, Juden wird der Zugang zur Stadt und zum Umland verboten
Kaiser Hadrian zerstört Jerusalem vollständig und errichtet mit neuen Mauern eine neue Stadt, die er Aelia Capitolina nennt. Die Provinz Judäa tauft er nach den Erzfeinden Israels (die Philister) auf den Namen Philistäa, was auf Griechisch und lateinisch Palästina heißt.
ca. 210: Kodifizierung der mündl Überlieferung
313 – 636: Byzantinische Herrschaft
Edef
321 n. Chr.
Im März wird auf Anordnung des Konzils von Nicäa der Shabat durch den Sonntag ersetzt.
ca. 390: Kommentar der Michna (Jerusalemer Talmud)
614: Persische Invasion
Persische Invasion und Eroberung Jerusalems durch den Perser Chosroes II.
629 n. Chr.
Wiedereroberung durch die Byzantiner.
636 – 1099: Arabische Herrschaft
Arabisch-muslimische Herrschaft.
636 n. Chr.
Mohammed erobert Palästina und Jerusalem.
Arabische Eroberung
Arabische Eroberung Jerusalems und Palästinas
691: Kalif Abd el-Malik erbaut am Standort des jüd
692 n. Chr. Vollendung des Felsendoms
Vollendung des Felsendoms auf dem Tempelberg.
1096 - 1099 n. Chr. 1. Kreuzzug
1. Kreuzzug, bei dem unter König Gottfried Balduin Jerusalem erobert wird und Tausende Juden und Moslems durch Christen ermordet werden.
1099 – 1291: Kreuzfahrerzeit
Kreuzfahrerzeit (lateinisches Königreich Jerusalem).
1147 - 1149n. Chr. 2. Kreuzzug
2. Kreuzzug unter dem Franken König Ludwig VII.
1187 n. Chr.
Saladin erobert Jerusalem und schlägt die Kreuzritter bei Hittin.
1189 - 1192 n. Chr. 3. Kreuzzug
3. Kreuzzug unter Führung von Kaiser Friedrich I. Barbarossa und nach dessen Tod unter Richard I. König Löwenherz.
1202 - 1204 n. Chr. 4. Kreuzzug
4. Kreuzzug unter Führung der Venezianer.
1228 - 1229 n. Chr. 5. Kreuzzug
5. Kreuzzug unter Kaiser Friedrich II.
1229 n. Chr.
Kaiser Friedrich II. krönt sich zum König der Juden.
1244 n. Chr. päpstlicher Befehl zum verbrennen des Talmud
Auf päpstlichen Befehl hin soll überall der Talmud verbrannt werden.
1248 - 1254 n. Chr. 6. Kreuzzug unter Ludwig IX
6. Kreuzzug unter Ludwig IX, der Heilige, von Frankreich.
1270 n. Chr. 7. Kreuzzug
7. Kreuzzug und Tod von Ludwig IX.
1291 – 1516: Mameluckische Herrschaft
Zeit der Mamelukken.
1349 n. Chr. Hinrichtung aller Juden in Brüssel
Am 1. November werden in Brüssel alle Juden hingerichtet.
Als Wiener Gesera wird die planmäßige Vernichtung der jüdischen Gemeinden im Herzogtum Österreich im Jahr 1421 auf Befehl Herzog Albrechts V., des späteren Römisch-deutschen Königs Albrecht II., durch Zwangstaufe, Vertreibung und Hinrichtung durch Verbrennen bezeichnet. Der Name leitet sich von einer „Wiener Gesera“ genannten jüdischen Schrift her und wird auch für die darin beschriebenen Ereignisse verwendet.
1492 n. Chr. Vertreibung der Juden aus Spanien
Befehl des spanischen Königs alle Juden aus Spanien zu vertreiben.
Osmanen erobern Eretz Israel
Die Osmanen erobern Syrien und damit „Eretz Israel“
1517 – 1917: Osmanische Herrschaft
Osmanische Herrschaft (Türken).
1517 n. Chr.
Die Ottomanen erobern durch Sultan Selim I. Jerusalem.
1538 – 1540 n. Chr.
Sultan Suleiman I. baut die Stadtmauern Jerusalems neu auf.
1565: Herausgabe des Shulchan Aruch
Schulchan Aruch, Erstausgabe Venedig 1565
Als Schulchan Aruch (hebräisch שולחן ערוך „gedeckter Tisch“) wird die im 16. Jahrhundert von Josef Karo verfasste und im Folgenden von mehreren Rabbinergenerationen überarbeitete autoritative Zusammenfassung religiöser Vorschriften (Halachot) des Judentums bezeichnet.
1838 n. Chr.
Das erste (das britische) Konsulat in Jerusalem eröffnet.
1860: Bau des ersten jüdischen Viertels
Bau des ersten jüdischen Viertels außerhalb der Stadtmauern Jerusalems.
1878 n. Chr.
Am 3. November wird Petach Tikwa als erste jüdische Siedlerstadt gegründet.
Stürme des Südens
1881-1883 „Stürme des Süden“ – antijüdische Pogrome in Russland
1882 – 1903: Erste zionistische Einwanderungswelle (Alijah)
1882-1903 Erste zionistische Einwanderungswelle (Alijah) nach Palästina/„Eretz Israel“. (20.000-30.000) 1896 "Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage" von Theodor Herzl erscheint in Wien 1897 Gründungskongress der Zionistischen Weltorganisation in Basel (29.-31. August), Annahme des Baseler Programms
Autoemanzipation
1882 Unter dem Eindruck dieses Pogroms publiziert der Arzt und Journalist Leo Pinsker die Schrift „Autoemanzipation. Mahnruf an seine Stammesgenossen von einem russischen Juden.“
1891 n. Chr.
Arabische Proteste gegen jüdische Siedler in Palästina.
1896: „Der Judenstaat“ von Theodor Herzl erscheint
Veröffentlichung des Buches „Der Judenstaat“ von Theodor Herzl.
1897: Theodor Herzl beruft den Gründungskongress
Theodor Herzl beruft den ersten Zionistenkongress in Basel ein, Gründung der zionistischen Weltorganisation.
Annahme des Baseler Programms
1901 n. Chr.
Gründung des jüdischen Nationalfonds.
1903 n. Chr.
Veröffentlichung und Verbreitung der „Protokolle der Weisen von Zion“ (antisemitische Propaganda).
1904: Tod Theodor Herzels
1904 – 1914 - zweite Alijah
1904-1914 Zweite Alijah, hauptsächlich aus Russland und Polen (35.000-40.000)
1908 – 1909 n. Chr.
Der arabische Widerstand gegen die zionistische Besiedlung verstärkt sich.
11.. April 1909 - Grundsteinlegung von Tel Aviv
Grundsteinlegung von Tel Aviv, Gründung durch 60 jüdische Familien 3 km nördlich der Hafenstadt Jaffa.
erster Kibbuz
1910 Offizielle Gründung des ersten Kibbuz (Degania, 25. Oktober)
1914 – 1918 Erster Weltkrieg
1914 Ausbruch des Ersten Weltkrieges; das osmanische Reich kämpft auf Seiten Deutschlands und Österreich-Ungarns. England und Frankreich sichern sich in einem Geheimabkommen den Einfluss in den Gebieten des osmanischen reiches im Nahen Osten.
1915 – 1916 n. Chr.
Syke-Picot-Abkommen (Aufteilung des noch bestehenden Osmanischen Reiches zwischen England und Frankreich).
Osmanen
Osmanen übergaben den Schlüssel zum Tempelberg an die Engländer.
1917 Balfour-Deklaration(2.11.): Großbritannien verspricht den Juden eine nationale „Heimstätte“ in Palästina
Balfour-Erklärung (2.Nov.): „Die Regierung seiner Majestät betrachtet die Errichtung einer nationalen Heimat für das jüdische Volk in Palästina mit Wohlwollen und wird alles in ihren Kräften Stehende unternehmen, um die Verwirklichung dieses Zieles zu erreichen, wobei sie deutlich verstanden wissen will, dass nichts unternommen wird, was die bürgerlichen und religiösen Rechte in Palästina vorhandener nichtjüdischer Gemeinschaften oder Rechte und den politischen Status, den die Juden in irgendeinem anderen Land genießen, beeinträchtigen könnte.“ Nach der Balfour-Erklärung 1917, der Pariser Friedenskonferenz 1919 und der San Remo Friedenskonferenz 1920 war eindeutig geklärt worden, dass das ganze Land zu beiden Seiten des Jordans die nationale jüdische Heimstätte werden soll. (Siehe Karte 2). Es entsprach dem ganzen palästinensischen Mandatsgebiet, das Großbritannien im Jahre 1920 übertragen wurde.
1917: Großbritannien besiegt im „Ersten Weltkrieg“ die Türkei
England schlägt die Türkei. Durch den Sieg der Briten wird die 400-jährige osmanische Herrschaft beendet. Der britische General Allenby marschiert in Jerusalem ein. Der britische Außenminister Balfour sichert die Unterstützung Großbritanniens bei der Errichtung einer Nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina zu.
Osmanisches Reich zerfällt
1917/18 Großbritannien besiegt die Armee des Osmanischen Reichs und besetzt Palästina (das Osmanische Reich zerfällt mit dem Ende des Ersten Weltkrieges)
1917 n. Chr.
Im März vertreiben Türken alle Juden aus Tel Aviv und aus Jaffa.
1917 – 1948 n. Chr,
Britische Mandatszeit.
Versaille Friedensverhandlungen
Palästina sollte an Israel gegeben werden- die Palstinenser sollten das große Gebiet im Osten (IRAN, IRAK, Jordanien etc) bekommen
1919 – 1923: Dritte Aliyah
1919-1923 Dritte Alijah, überwiegend aus Russland (ca. 35.000)
1919 - 1923 n. Chr.
1. Masseneinwanderung (Alijah) aus Russland.
19.-26. April 1920 San Remo Konferenz
Großbritannien erhielt das Mandat über Palästina (beiderseits des Jordan) und das Britische Mandat Mesopotamien (heutiger Irak) einschließlich des Gebiets von Mosul
1920: Gründung des jüdischen Gewerkschaftsbundes
Wahlen zum ersten Parlament
1920 Wahlen zum ersten Parlament des Jischuv (19. April) Antijüdische Pogrome in Jerusalem (April) Konferenz der Entente-Staaten in San Remo (19.-26. April); Übertragung des Mandats über Palästina an Großbritannien Gründung der jüdischen Verteidigungsorganisation „Haganah“ (13. Juni) und der Allgemeinen jüdischen Gewerkschaft „Histadrut“ (15. Dezember)
1921: Gründung des ersten Moschav Nahalal
Arabische Unruhen
1921 Arabische Unruhen in Jaffa (Mai)
24. Juli 1922 - britisches Mandat über Palästina
Bestätigung des britischen Mandats über Palästina durch den Völkerbund (24. Juli)
1922 n. Chr.
1. Teilung des Landes, das Israel zugesprochen war. In Saudi-Arabien herrscht ein Hashemiten-Scheich. Er hat viele Söhne und nicht genügend Land für sie alle. Im 1. Weltkrieg kämpften Araber und Ägypter mit den Engländern Seite an Seite gegen die Türken. Schon aus diesem Grund waren sie „freundschaftlich“ miteinander verbunden. Hinzu kam, dass Großbritannien in Saudi-Arabien politische und für ihre Industrie wirtschaftliche Vorteile witterte. So kommen sie mit den Arabern zusammen und bieten ihnen Land an. Ohne Skrupel teilen sie 1922 das den Juden zugesagte Palästina. 76% davon werden jenseits des Jordan ein neuer arabischer Staat: das Emirat Transjordanien. 24% bleiben jetzt noch westlich des Jordans als „Restpalästina“ übrig. (siehe Karte 3) Alle Juden, die in der Zwischenzeit östlich des Jordans wohnten, mussten auf der Stelle und sofort das Land verlassen, während im restlichen Palästina sehr wohl Araber und Juden weiter zusammen wohnen konnten. Von dieser Teilung spricht heute kaum noch jemand, auch nicht von dem Verrat der Engländer.
1923 n. Chr.
Die Karte 3 macht deutlich, dass 1922, nach der 1. Teilung des Landes, der Golan noch zu jenem Teil gehörte, der dem jüdischen Volk zugewiesen war. Da der Golan kein Öl zu bieten hat, war er für die Briten unwichtig. So tauschten sie den Höhenzug gegen das Gebiet von Mosul mit seinen Erdölquellen in Nordsyrien ein ( 1925 wurde es vom Völkerbund dem Irak zugesprochen). Die Franzosen, als damalige Mandatsträger dieses Gebietes, ließen sich auf den Handel ein und gaben für den Golan jeglichen Anspruch auf Palästina auf. Für die Juden bedeutete dies eine weitere Teilung des ihnen zugesicherten Landes, da der Golan nun französisches Mandatsgebiet geworden war. Im verbliebenen kleineren Palästina, kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Arabern und Juden. Es kommen immer mehr Juden ins Land und überall, wo sie siedeln, wird es grün. Das ärgert die Araber. Sie wollen haben, was die Juden haben. Hass wird durch Hetze seitens der Engländer und opportuner Araber gegen die Juden geschürt.
1924 – 1931: Vierte Aliyah
1924-1931 Vierte Alijah, vor allem aus Polen und der Sowjetunion (ca. 80.000)
1. April - 1925: Eröffnung der Hebräischen Universität
1925 Eröffnung der Hebräischen Universität Jerusalem (1. April)
1926 n. Chr.
Am 23.5. 1926 wird die Verfassung der libanesischen Republik verkündet. Das Gebiet war seit 1516 unter osmanischer Herrschaft und seit 1920, zusammen mit dem heutigen syrischen Gebiet, dem französischen Völkerbundsmandat unterstellt.
Arabische Unruhen
1929 Arabische Unruhen in Hebron, Safed und Jerusalem (23.-29. August)
Arabische Extremisten verüben Massaker an Juden in Hebron. Die Auseinandersetzungen häufen sich, und 1929 sowie noch einmal 1936 kommt es zu blutigen furchtbaren Massakern in Hebron.
1930 n. Chr.
Die erste Verfassung von Syrien wird verkündet, aber von dem französischen Mandat nicht anerkannt.
1931: Gründung der jüdischen Untergrundorganisation
fünfte Alijah
1932-1938 Fünfte Alijah: Einwanderung aus Europa, v.a. auch deutscher und österreichischer Juden, nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland (ca. 200.000)
1932 n. Chr.
Großbritannien entlässt den Irak in die Unabhängigkeit.
1932 n. Chr.
Unabhängigkeitserklärung von Saudi-Arabien.
1932 n. Chr. - Jerusalem Post
Am 2. Dezember erscheint erstmals die „Palestine Post“, die heutige israelische englischsprachige „Jerusalem Post“.
Etwa 550.000 Juden leben zu Beginn des Jahres in D
Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler
Am 30. Januar gründet Recha Freier in Berlin die Kinder- und Jugend-Alijah
In Dachau errichtet die SS am 22. März das erste KZ
Bis April 1945 sterben dort 43000 Menschen
Am 1. April beginnt der "Judenboykott"
Als Judenboykott bezeichneten die Nationalsozialisten den Boykott jüdischer Geschäfte, Warenhäuser, Banken, Arztpraxen, Rechtsanwalts- und Notarkanzleien, den das NS-Regime seit März 1933 plante und am Samstag, dem 1. April 1933, in ganz Deutschland durchführen ließ. Damit nahm die Regierung die seit dem 25-Punkte-Programm der NSDAP von 1920 geplante Verdrängung der deutschen Juden aus dem Wirtschaftsleben erstmals durch eine reichsweite, gezielt nur gegen sie gerichtete Maßnahme in Angriff.
Am Abend des 1. April brach die NS-Führung den Boykott ab und ließ ihn auch wegen der Passivität der Bevölkerung nicht wie geplant nach drei Tagen fortsetzen, sondern erklärte ihn am 4. April offiziell für beendet.
1933 – 1939Fünfte Aliyah nach der Machtübernahme Hitlers in D
Fünfte Alijah, hauptsächlich aus Deutschland.
1934 - 1948: Der Codename Aliyah Beth
Aliyah Bet (Hebrew: עלייה ב', "Aliyah 'B'" – bet being the second letter of the Hebrew alphabet) was the code name given to illegal immigration by Jews, most of whom were Holocaust survivors[1] and refugees from Nazi Germany[2], to Mandatory Palestine between 1934-48, in violation of the restrictions laid out in the British White Paper of 1939.
In modern-day Israel it has also been called by the Hebrew term Ha'pala (Hebrew: הַעְפָּלָה; ascension). The Aliyah Bet is distinguished from the Aliyah Aleph ("Aliyah 'A'", Aleph being the first letter of the Hebrew alphabet) which refers to the limited Jewish immigration permitted by British authorities during the same period. The name Aliya B is also shortened name for Aliya Bilty Legalit (Hebrew: עלייה בלתי-לגאלית - illegal immigration).
1935: Am 15. September: Bekanntgabe der Nürnberger Gesetze
Die Nürnberger Gesetze. Am 15. September 1935 erließ Hitler die sogenannten Nürnberger Gesetze, wodurch die Juden ihre bürgerlichen Rechte verloren. Mit ihrem Inkraft treten war die rechtliche Grundlage für die Verfolgung der Juden in Deutschland geschaffen. Antisemitismus war fortan nicht nur legal, sondern gesetzlich verordnet
Arabische Aufstände
1936-1939 Arabische Aufstände gegen britische Mandatspolitik und jüdische Einwanderung
1939 Weißbuch der britischen Regierung zur Beschränkung der jüdischen Einwanderung nach Palästina und von Bodenverkäufen an Juden (17. Mai) Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1.9.)
1936 n. Chr.
Evakuierung aller Juden aus Hebron durch die Engländer und ein Generalverbot für Juden, sich weiterhin dort anzusiedeln, obwohl diese Stadt der älteste dokumentierte Landbesitz der Israelis ist. Abraham kaufte das Land (1. Mose 23, 16-20)! Später wurde es unter Josua dem Stamm Juda zugesprochen (Jos. 15, 13). König David herrschte die ersten 7 ½ Jahre als König von Juda in Hebron.
Im Jahre 1937 wurde im Peel-Report erstmals die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorgeschlagen.
1937: Am 16. Juli: Öffnung des Konzentrationlagers Buchenwald
Am 16. Juli 1937, wurden die ersten Gefangenen ins KZ Buchenwald bei Weimar eingeliefert. Das Lager bei Weimar (Thüringen) wuchs schnell und umfasste bald 130 Nebenlager und Außenkommandos.
Am 11. April 1945 wurde das Lager befreit. 56.000 Menschen waren bis dahin im Lager ermordet worden oder an Auszehrung gestorben. Zum Zeitpunkt der Befreiung durch die US-Army befanden sich 21.000 Überlebende im Lager. Unter ihnen auch Ernst Federn, der hier sieben Jahre überstanden hatte.
1939: Britisches Weißbuch der britischen Regierung
Das Weißbuch von 1939 oder „MacDonald-Weißbuch“ war eine von der britischen Regierung verfolgte Politik, die die Idee einer Teilung des britischen Mandats über Palästina zugunsten einer gemeinsamen jüdisch-arabischen Regierung aufgab.
Im Weißbuch von 1939 legte die britische Regierung fest, dass in den nächsten fünf Jahren maximal 75.000 Juden in Palästina einwandern dürften, danach sollte weiterer Zuzug nur mit arabischer Zustimmung gestattet werden, binnen zehn Jahren sollte ein gemeinsamer Staat für Araber und Juden errichtet werden. Die im White Paper beschriebenen Pläne widersprachen den Mandatsbestimmungen des Völkerbundes, die vorsahen, dass „die Administration Palästinas … in Zusammenarbeit mit der jüdischen Körperschaft … eine dichte Ansiedlung von Juden auf dem Land fördern soll, was auch staatseigene Gebiete und ungenutztes Land einschließen soll, das nicht für öffentliche Zwecke gebraucht wird.“
1939 – 1945: Zweiter Weltkrieg: Shoa in Europa
illegale Einwanderungen
1939-1947 Illegale Einwanderung von Verfolgten des Nationalsozialismus trotz britischer Immigrationsbeschränkungen (Alijah B)
1939 n. Chr.
Durch das britisches Weißbuch wird die jüdische Einwanderung nach Palästina drastisch auf 15000 pro Jahr begrenzt.
1939 – 1945 n. Chr.
2. Weltkrieg; Holocaust in Europa.
1941 n. Chr.
Am 1. Februar begann die Juden Deportation aus Wien.
1944: Bildung der jüdischen Brigade
Die Jüdische Brigade (Jewish Brigade) war eine kämpfende Einheit in der British Army während des Zweiten Weltkriegs, die auf Seiten der Alliierten gegen die Achsenmächte kämpfte. Die Brigade setzte sich aus Freiwilligen aus dem Gebiet des Völkerbundsmandats für Palästina zusammen.
1944 n. Chr.
Syrien wird von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen, der Golan wird Teil der Republik Syrien. Sunnitische Moslems, Tscherkessen, Drusen, Alawiten und eine kleine christliche Minderheit leben neben anderen Splittergruppen in der Gegend. Jüdische Besitzansprüche werden annulliert.
1945 n. Chr.
Am 22. März wird die Arabische Liga in Kairo als Vereinigung gegen Israel gegründet.
1946 n. Chr.
Transjordanien wird zum Königreich Jordanien.
29.11.1947 Abstimmung - Mandat geht an die UNO
mit 2/3 Mehrheit. Die Juden haben getanzt und sich gefreut. Die Palästinenser haben es abgelehnt
UNO sollte abstimmen, den verbleibenden Teil an die Palästinenser und die Juden aufteilen
Britische Regierung übergibt das Palästina Problem
1947 Übergabe des Palästina-Problems durch die britische Regierung an die UNO (14. Februar) Status Quo-Vereinbarung zwischen Jewish Agency und religiösen Parteien (19. Juni) Tragödie des Flüchtlingsschiffs "Exodus" (Juli/August) Resolution 181 (11) der UN-Vollversammlung über die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat sowie die Internationalisierung Jerusalems (29. November)
1947 n. Chr.
Resolution der Vereinten Nationen, die eine Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat vorsieht. Beabsichtigte 3. Teilung des Landes (siehe Karte 4). Für die Engländer wird dieser Landesteil zunehmend unregierbar. In der Zwischenzeit wollen sie das Land nicht mehr verwalten, weil es ihnen einfach zu kompliziert wird und sie mit den Problemen dort nicht mehr fertig werden. Sie warten deshalb mit einer neuen Idee auf: Die Völkergemeinschaft soll über einen Teilungsvorschlag abstimmen und damit entscheiden, ob der kleine übrig gebliebene Rest von Palästina noch einmal in einen jüdischen und einen weiteren arabischen Staat geteilt werden soll, damit die beiden Völker durch Grenzen voneinander getrennt sind und endlich Ruhe und Frieden einkehrt. Ihr Hintergedanke war, die Sache endgültig zu einem Abschluss zu bringen. Es war bereits offensichtlich, dass auch in Palästina die Juden niemand haben will. Zwei Möglichkeiten standen jetzt zur Auswahl: Entweder stimmt die Welt gegen eine neuerliche Teilung und damit gegen die Errichtung eines jüdischen Staates, dann hat Israel, bzw. haben die Juden, von der ganzen Welt quittiert bekommen: wir haben genug von euch, wir wollen euch nicht haben, verschwindet! Wir haben euch eine Chance gegeben, aber ihr habt gesehen, niemand will euch wirklich haben. Oder die andere Möglichkeit: Die Abstimmung fällt zugunsten eines jüdischen Staates aus. Welche Konsequenzen hat das? Wer die Karte 4 intensiv betrachtet, muss kein Militärstratege oder Experte sein, um zu sehen, dass das Israel angebotene Land nicht zu verteidigen ist. Es gibt Stellen im Süden und Norden, wo das Land keine Verbindung miteinander hat. Bei einem Angriff vom Süden und/oder Norden, wird das Land auseinander gerissen und somit der Vernichtung preisgegeben. Und die wichtigste Stadt der Juden, Jerusalem liegt mitten im arabischen Teil ohne Zugang für die Juden. Um allen Genüge zu tun, sollte diese Stadt aber sowieso internationalisiert werden. Dieser Flickenteppich wurde also den Juden angeboten. Jeder, und ganz besonders die am Verhandlungstisch saßen, wussten dass in dem Augenblick, in dem ein jüdischer Staat ausgerufen wird, Israel am folgenden Tag die Kriegserklärungen aller umliegenden Staaten auf dem Tisch haben wird. Der neue junge Staat würde höchstens ein paar Tage oder vielleicht maximal 3 Wochen überleben, und wenn der Krieg vorüber ist, kann man sagen: wir haben euch eine Chance gegeben, aber ihr seht, ihr seid nicht lebensfähig. Wir haben es versucht, wir haben es euch versuchen lassen, leider ist der Versuch gescheitert. Auch damit wäre das Problem Israel ein für alle Mal erledigt. Bei dieser Abstimmung ging es „verdeckt“ um die direkte oder die indirekte Auslöschung des jüdischen Volkes und besonders ihres Anspruchs auf ein eigenes Land Israel. Sie sollten aufhören zu existieren oder sich, ohne Ansprüche oder das Recht, ihr Judentum zu leben, unter anderen Völkern assimilieren. Eigentlich wollte man sich auf diese Weise, wie schon oft davor und auch jetzt wieder, des „Gottes Israels“ und Seiner „Ansprüche“ entledigen. „Denn das Land ist mein“, sagt Gott in 3. Mose 25,23 Im folgenden ein kurzer Auszug aus: Waltraud Keil: „Um Zions willen schweige ich nicht“: „Am 27. Nov. 1947 kam es dann in der UNO, der Nachfolgeorganisation des Völkerbundes, zur Abstimmung über die Schaffung eines jüdischen Staates. Dafür war eine 2/3 Mehrheit nötig. Zu der Zeit hatte die UNO 57 Mitgliedsstaaten, von denen 56 anwesend waren. Bei der Abstimmung stimmten 33 für einen jüdischen Staat, 13 stimmten dagegen. Griechenland war dabei das einzige europäische Land, das gegen einen jüdischen Staat stimmte. Es gab 10 Enthaltungen, unter diesen war Großbritannien. Für eine 2/3 Mehrheit hätten die Juden 31 Stimmen gebraucht; sie erhielten 33 Stimmen. In dieser Nacht, am 17. Kislev, das ist nach unserem Kalender der 27. Nov. 1947, tanzten die Juden auf den Straßen - aber nur eine Nacht. Die Juden jubelten – nicht dass sie von dem Landzipfel begeistert gewesen wären, aber wir schreiben das Jahr 1947 und sie hatten nun ein Fleckchen Erde zugesprochen bekommen, das ihnen allein gehören würde. Der 2. Weltkrieg war vorüber und so ganz langsam sickerte durch, was im Holocaust wirklich passiert war und die Juden sagten: „Wenn wir nur irgendwo ein ganz kleines Stückchen Land gehabt hätten, wäre der Holocaust so nicht passiert, weil wir uns dorthin hätten retten können.“ Deshalb fanden sie das Angebot besser als nichts. Auch die Araber, die im Land wohnten, schauten sich ihren Teil an, aber reagierten ganz anders: „Sind wir denn verrückt? Wollt ihr uns das wirklich anbieten? Nein, das nehmen wir nicht an. Niemals! Wir wollen entweder alles oder nichts!“ Wenn wir uns daraufhin die Karte noch einmal ansehen, stellen wir fest, dass sie jetzt wieder in etwa um das Teilgebiet, das ihnen damals, als arabischer Staat zugesprochen wurde, streiten. Sie hätten dieses Land nehmen und als ihren neuen Staat ausrufen können, aber sie sagten, nein.
Die Geschichte des Staates Israel begann nicht erst mit seiner Gründung im Jahr 1948. Ihr gingen Bemühungen von Vordenkern des Zionismus über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren voraus, die eine Rückkehr von Juden in das „Gelobte Land“ ermöglichen und später einen souveränen Nationalstaat mit eigenem Staatsgebiet für die Juden Europas schaffen wollten.
15.05.1948 - Kriegserklärung an Israel
Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Streitkräfte aus Palästina zurück und David Ben Gurion verlas die israelische Unabhängigkeitserklärung. Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem jungen Staat den Krieg.
Militärisches Verhältnis
Israel 650.000 EinwohnerAraber 1.6 Mio Einwohner- dennoch hat Israel diesen Krieg gewonnen.
Deir Yasin (auch Deir Jassin, arabisch دير ياسين Dair Yāsīn bzw. im palästinensischen Dialekt Dēr Yāsīn) war ein palästinensisches Dorf, heute Teil der im Nordwesten Jerusalems gelegenen orthodoxen Siedlung Giw'at Scha'ul. Das Dorf mit etwa 600 Einwohnern wurde am 9. April 1948 während des Bürgerkriegs in Palästina von paramilitärischen Verbänden der extremistischen Organisationen Irgun Tzwai Le’umi (IZL) und Lechi angegriffen und eingenommen. Aufgrund der hohen Anzahl ziviler Opfer bei der Erstürmung wird die Aktion auch Massaker von Deir Yasin genannt
David Ben-Gurion erklärt in Tel Aviv die Unabhängigkeit Israels
1948 -1952: Einwanderung aus arabischen Staaten
15. Mai 1948 - Der Unabhängigkeitskrieg
Seit 1948 gab es immer wieder Kriege zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten. Das zentrale Thema: Wem gehört Palästina?
"El Nakba"(die Katastrophe) -Der Unabhängigkeitskrieg von 1948
Am 15. Mai 1948 griffen die Streitkräfte Ägyptens, Jordaniens, Syriens, des Libanon und des Irak Israel an. Im ersten entscheidenden arabisch-israelischen Krieg wollten die Israelis, "ihr" Land sichern. Dazu zählten sie die dem jüdischen Staat zugedachten Gebiete sowie jüdische Siedlungen jenseits der von den UN gezogenen Grenzen. Sie eroberten rund 40 Prozent des Landes, das im Teilungsplan für einen arabisch-palästinensischen Staat vorgesehen war.
Die Waffenstillstandslinien vom Frühjahr 1949 vergrößerten das israelische Territorium von 14.100 auf 20.700 Quadratkilometer. Dieses Gebiet gilt auch heute noch als das Kernland Israels. 750.000 Araber wurden vertrieben oder flohen aus ihren Dörfern. Andere blieben und wurden Israelis. Jordanien behielt die Kontrolle über die West Bank (Westjordanland) einschließlich Ost-Jerusalems, die es 1950 annektierte. Der von ägyptischen Truppen besetzte Gaza-Streifen wurde unter ägyptische Verwaltung gestellt. Syrien machte einige Geländegewinne an der Golanfront.
1949 schlossen Israel und seine Nachbarstaaten unter Vermittlung der UN bilaterale Waffenstillstandsabkommen, die das militärische Ergebnis im Prinzip bestätigten. Ein Friedensschluss erfolgte nicht, da die arabischen Staaten direkte Verhandlungen mit Israel ablehnten.
Beendigung des britischen Mandats
1948 Beendigung des britischen Mandats, Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel in Tel Aviv durch David Ben Gurion (14. Mai) Beginn des Unabhängigkeitskrieges Israels am 15. Mai (= Erster israelisch-arabischer Krieg,
1948 n. Chr.
Ende des britischen Palästina-Mandats und Proklamation des Staates Israel, Unabhängigkeitserklärung Israels. Dann war klar, der jüdische Staat sollte am 14. Mai 1948 ausgerufen werden. Bis dahin war Großbritannien Mandatsmacht. Die Engländer bestimmten, dass in der Zwischenzeit kein Jude eine Waffe haben dürfe, obwohl sie genau wussten, dass die Kriegserklärungen kommen würden, aber sie gestanden dem jüdischen Volk nicht zu, sich in der verbleibenden Zeit darauf vorzubereiten. Jeder Jude, bei dem man eine Waffe fand, wurde zum Tode verurteilt. Sie hatten knapp 6 Monate, von diesem 27. Nov. 47 bis zum 14. Mai 48, um irgendwelche Waffen zu organisieren. Gleich drei jüdische Untergrundorganisationen bemühten sich darum. Sie versuchten verzweifelt, auf allen möglichen und unmöglichen Wegen von irgendwoher irgendwelche Waffen zu bekommen, weil sie wussten, dass sie angegriffen werden. Die meisten der wenigen Waffen, hatten sie über die Tschechoslowakei bekommen. Bei der Ausrufung des Staates, am 14. Mai 1948, wohnten in dem neu gegründeten und ausgerufenen Staat Israel ca. 650 000 Juden. Und am 15. Mai 1948, das war ein Shabbat, lagen, wie erwartet, die Kriegserklärungen von Libanon, Syrien, dem Irak, Jordanien, und Ägypten auf dem Tisch - die Kriegserklärung von 160 Mio. Arabern. Das war die Situation und wenn man diese Zahlen hört, muss man der Einschätzung derer, die in der UNO abgestimmt haben, mit ihrer Kalkulation recht geben, aber - sie haben nicht mit dem GOTT Israels gerechnet.
1948 n. Chr.
David Ben Gurion wird 1. Premierminister von Israel
1948 n. Chr.
Gründung der israelischen Armee (IDF).
1948 - 1949 n. Chr.
Unabhängigkeitskrieg von Mai 1948 bis Juli 1949.
1948 - 1952 n. Chr.
Masseneinwanderung (Alijah) aus europäischen und arabischen Ländern.
1948 – 1967 n. Chr.
Syrien beschießt vom Golan aus jüdische Gemeinden im Huletal und am See Genezareth.
Waffenstillstand und Teilung Jerusalems
Waffenstillstand und Landgewinn, nur die WESTBANK blieb Jordanisches Gebiet. die WESTBANK ist israelisches KERNLAND (Berge Israels)
Waffenstillstandsabkommen von 1949 werden die im Jahre 1949 geschlossenen Abkommen zwischen Israel und seinen Nachbarn Ägypten, Jordanien, Libanon und Syrien genannt. Die Abkommen beendeten den Palästinakrieg und umreißen die De-facto-Grenzen des Staates Israels, wie sie bis zum Sechstagekrieg von 1967 bestanden (auch bekannt als die Grüne Linie).
1940 – 1941: Gründung der Untergrundbewegung Lehi
Wahlen zur ersten Knesset (25.01) (120 Abgeordnete)
David Ben-Gurion wird zum Ministerpräsidenten gewählt
Chaim Weizmann wird erster Staatspräsident (16.04.)
Libanon (23.03.), Transjordanien (03.04.) und Syrien
Teilung Jerusalem in einen von Jordanien und einen
Aufnahme Israels in die UNO als 59. Mitglied (11.0
Operation „Fliegender Teppich“, die 49.000 jemenit
Flucht und Vertreibung
1948/49) Flucht und Vertreibung Hunderttausender Araber. Bildung der israelischen Armee „Zahal“ (31. Mai) Israelisches Pfund (1£) wird offizielle Währung
Masseneinwanderungen aus arabischen Staaten
1948-1951 Masseneinwanderung von Juden aus arabischen Staaten, v.a. Ägypten, Irak und Jemen, sowie aus Polen und Rumänien (ca. 690.000)
Wahlen zur 1. Knesset
1949 Wahlen zur 1. Knesset (25. Januar) David Ben Gurion wird erster Ministerpräsident (14. Februar) Chaim Weizmann wird zum neuen Staatspräsidenten gewählt (16. April) Waffenstillstandsabkommen mit Ägypten (24. Februar), Libanon (23. März), Transjordanien (3. April) und Syrien (20. Juli) Aufnahme Israels in die UNO (11. Mai)
1949 n. Chr.
Im Mai endete Israels Unabhängigkeitskrieg und ein Waffenstillstandsabkommen wurde unterzeichnet (zu den Waffenstillstandslinien siehe Karte 5). 1949 wurde ein Waffenstillstand ausgerufen, weil die 160 Mio. Araber die 650 000 Juden nicht besiegen konnten. Es war wieder einmal ein klassisch-biblischer Kampf: David gegen Goliath. Selbst die ganze Welt sprach damals von einem Wunder. In dieser Zeit wurde außerdem ein Problem geschaffen, um das es jetzt ganz aktuell geht: das Flüchtlingsproblem. Ein paar Tage vor Ausrufung des Staates Israel, warfen die arabischen Nachbarn Flugblätter ab, auf denen die arabischen Brüder aufgefordert wurden, sofort das Land zu verlassen, in die umliegenden arabischen Staaten zu kommen, dort ein paar Tage auszuharren, bis Israel ins Meer getrieben wäre. Dann könnten sie zurückkehren und das ganze Land würde ihnen gehören. Deswegen konnten sie auch leichten Herzens den Vorschlag der UNO ablehnen, weil sie meinten, innerhalb weniger Tage nach Ausrufung des Staates Israel, gehört ihnen das ganze Land sowieso. Die Juden warfen ihrerseits auch Flugblätter ab, auf denen sie die im Lande lebenden Araber aufforderten, im Land zu bleiben. Sie versprachen ihnen: „Wenn ihr bleibt, könnt ihr nach Kriegsende israelische Staatsbürger mit allen Rechten werden. Ihr werdet nicht einmal, wie die Juden, alle Pflichten erfüllen müssen. Ihr werdet nicht der Wehrpflicht unterliegen, da wir nicht wollen, dass im Konfliktfall Brüder gegen Brüder kämpfen müssen. Diejenigen, die auf die israelischen Flugblätter hörten, sind heute israelische Staatsbürger, die nicht darauf hörten, wurden die so genannten „Palästinenser“. Wichtig zu wissen ist: „Es gibt keinen Volksstamm der Palästinenser, das Volk der Palästinenser ist eine künstliche Erfindung“. Siehe dazu: Waltraud Keil: Um Zions willen schweige ich nicht, Verlag Gottfried Bernhard, 2008.
1949 n. Chr.
Am 17. Februar wird Chaim Weizmann erster Staatspräsident von Israel.
1949 n. Chr.
April - Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages zwischen Israel und dem Königreich Jordanien, durch den Jerusalem zwischen beiden Ländern geteilt wird.
1949 n. Chr.
Am 20. 7. wird das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und Syrien auf Rhodos unterzeichnet.
1949 n. Chr.
Israel wird 59. Mitglied der UNO.
1949 n. Chr.
Jerusalem wird zur Hauptstadt Israels erklärt.
1949 n. Chr.
Wahl der ersten Knesset.
West-Jerusalem wird israelische Hauptstadt
1950 Isreal erklärt (West-)Jerusalem zur Hauptstadt, "Rückkehrgesetz" (5. Juli) Annexion der Westbank und Ost-Jerusalems durch Jordanien (10. September)
Am 4. Januar 1950 erklärte Israel Jerusalem zu seiner Hauptstadt.[24] Der endgültige Status von Jerusalem ist im Rahmen von Endstatusverhandlungen festzulegen. Infolgedessen wird Jerusalem bis heute nicht einheitlich und international nicht als alleinige Hauptstadt Israels anerkannt.[25] König Abdallah ibn Husain I. von Jordanien annektierte daraufhin das von seinen Truppen eroberte Westjordanland und Ostjerusalem. Nur Pakistan erkannte dies an, Großbritannien erkannte nur die Annexion des Westjordanlandes an.
Das Rückkehrgesetz (hebräisch חוק השבות chok ha-schwut) ist ein israelisches Gesetz von 1950, das Personen jüdischer Herkunft oder jüdischen Glaubens sowie deren Ehepartnern die Einwanderung nach Israel erlaubt
1950 n. Chr.
Am 6. Februar sperrt Ägypten den Suezkanal für israelische Schiffe.
1950 n. Chr.
Im August brachte die Operation „Fliegender Teppich“ 45 000 Juden aus dem Jemen nach Israel.
1951 n. Chr.
Syrische Streitkräfte besetzen das demilitarisierte Gebiet an den Jordanquellen um Banjas.
1952: Luxemburger Abkommen über die „Wiedergutmachung"
Luxemburger Abkommen
1952 Luxemburger Abkommen über "Wiedergutmachung" zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel (10. September)
1952 n. Chr.
Am 10. September wird das Wiedergutmachungsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Israel unterzeichnet.
1952 n. Chr.
Am 8. Dezember tritt der 2. Präsident Israels Yitzhak Ben.Zvi sein Amt an (Amtende: 23. April 1963).
1953: Knesset beschließt Bau der Gedenkstätte Yad Vashem
Yad Vashem (gelegentlich auch in der Schreibweise Jad Waschem oder Yad Washem), offiziell: „Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust“, ist die bedeutendste Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert.
Sie liegt in Jerusalem und wurde am 19. August 1953[1] durch einen Beschluss der Knesset als eine staatliche Behörde gegründet. Yad Vashem wird jährlich von über zwei Millionen Menschen besucht.
1954 n. Chr.
Am 26 Januar wird Moshe Sharet als 2. Israelischer Ministerpräsident vereidigt(Amtende: 3. November 1955).
David Ben-Gurion
David Ben-Gurion, Mapai (1955–1963)
israelischer Ministerpräsident
1955 – 1957: Einwanderung vor allem aus Nordafrika
1955 n. Chr.
Am 7. August wird die Bar-Ilan Universität bei Tel Aviv gegründet.
1955 n. Chr.
Am 3. November wird David Ben Gurion zum 2. Mal israelischer Ministerpräsident (Amtende: 26. Juni 1963).
29. Oktober 1956 die SUEZKRISE
Im Laufe des Jahres 1956 verschärfte sich der Konflikt zwischen Israel und Ägypten. Der jüdische Staat musste sich vermehrt Terrorattacken von ägyptischem Territorium aus erwehren. Ägypten unter der Führung von Präsident Gamal Abdel Nasser blockierte den Golf von Akaba und sperrte den Suez-Kanal für israelische Schiffe. Am 26. Juli 1956 verstaatlichte Nasser den Suezkanal, um mit den Einnahmen den Bau eines Staudamms bei Assuan zu finanzieren. Damit beschwor er eine schwere Krise herauf, da Frankreich die Mehrheit der Anteile am Kanal hielt und britische Banken zu 45 Prozent beteiligt waren.
Am 29. Oktober 1956 begann die Suezkrise mit der Invasion des Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel durch Israel. Gleichzeitig sollte Ägypten die Sinai-Halbinsel räumen. Präsident Nasser wies die Forderungen zurück, worauf Großbritannien und Frankreich versuchten, die Kontrolle über den Kanal militärisch zu gewinnen. Dabei wollten sie auch das Regime Nassers stürzen. Am 31. Oktober bombardierten Großbritannien und Frankreich ägyptische Flughäfen. Zusammen mit israelischen Soldaten gelang es ihnen schließlich, den Kanal zu besetzen.
Die britisch-französische Intervention wurde jedoch von den USA, der Sowjetunion und den Vereinten Nationen verurteilt. Im November 1956 wurden die beiden Länder zum Waffenstillstand und Rückzug gezwungen. Die Vereinten Nationen stationierten nach dem Rückzug die Friedenstruppe UNEF.
Sinai Krieg
1956 Sinai-Krieg, ausgelöst durch die ägyptische Blockade der Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt (29. Oktober - 5. November)
1956 n. Chr.
Am 29. Oktober beginnt Israels Sinai-Feldzug gegen Ägypten und wird am 6. November beendet.
1960: Erstes Treffen zwischen David Ben-Gurion und Konrad Adenauer
Das Treffen zwischen David Ben Gurion und Konrad Adenauer in New York, 1960
Im Jahr 1960, nur 15 Jahre nach dem Holocaust, war es noch nicht selbstverständlich, dass es die Möglichkeit für ein Treffen zwischen offiziellen Vertrtern aus Israel und Deutschland geben könnte. Die Erinnerung an die Naziverbrechen und an das mehrheitliche Schweigen der deutschen Bevölkerung war im Gedächtnis der Überlebenden und der israelischen Gesellschaft insgesamt noch sehr frisch. Zwar gab es erste Verbindungen im Rahmen der Verhandlungen zur Wiedergutmachung 1952, doch zeigten die Reaktionen der israelischen Öffentlichkeit, dass selbst diese Kontakte von Teilen der Bevölkerung nicht akzeptiert wurden.
1961 – 1964: Weitere Einwanderungen aus Nordafrika
Eichmann Prozess in Jerusalem
1961 Eichmann-Prozeß in Jerusalem (Todesurteil, 15. Dezember) 1961-1964 Weitere jüdische Einwanderung aus Nordafrika
1963: Rücktritt Ben-Gurions als Ministerpräsident
1963 Rücktritt David Ben Gurions als Ministerpräsident (16. Juni) Levi Eschkol wird Ministerpräsident (26. Juni)
Nachfolger wird Levi Eschkol (26.06.)
1963 n. Chr.
Seit 21. Mai regiert der dritte israelische Präsident Zalman Shazar (Amtsende: 24, Mai 1973).
1963 n. Chr.
Am 26. Juni wird Levi Eschkol der 4. israelische Ministerpräsident (verstarb am 26. Februar 1969 im Amt). Geschäftsführender Nachfolger war Jigal Allon bis zum 17. März 1969.
1964: Fertigstellung der Wasserleitung vom See Genezareth
1964 n. Chr.
Die Syrer beginnen einen Damm zu bauen, der Israels Frischwasserzufuhr aus dem Norden abschneiden soll. Unter dem Kommando von Generalstabschef Jitzchak Rabin verhindern die Israelis das Bauvorhaben der Syrer gewaltsam.
1964 n. Chr.
Gründung der PLO (Palestine Liberation Organisation) von der Arabischen Liga in Ägypten. Ihre Charta von 1968 fordert die Vernichtung Israels.
1965: Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und BRD
1965 Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland (12. Mai)
1965 n. Chr.
Im Mai nehmen Israel und die Bundesrepublik Deutschland erstmals miteinander diplomatische Beziehungen auf.
Aufhebung der Militärverwaltung
1966 Aufhebung der Militärverwaltung über die arabische Bevölkerung Israels (Dezember) Schmuel Josef Agnon erhält als erster israelischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur (10. Dezember)
1967: Präventivschlag Israels gegen die aufmarschi
22. Mai 1967 - der Sechstage Krieg
1967 Sechs-Tage-Krieg Israels gegen Ägypten, Syrien und Jordanien - Einnahme von Ost-Jerusalem, Besetzung der Sinai-Halbinsel, des Westjordanlandes, der Golanhöhen und des Gaza-Streifens durch Israel (5.-10. Juni) Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates (22. November) 1969 Golda Meir wird Ministerpräsidentin (15. Dezember)
Die Jahre seit der Suezkrise waren von Grenzzwischenfällen geprägt. Auslöser des Krieges war die von Ägypten am 22. Mai 1967 verkündete Blockade der Meerenge von Tiran für israelische Schiffe. Ägyptische Truppen wurden in den Sinai verlegt. Am 25. Mai wurden Syrien, Jordanien, der Irak und Saudi Arabien von Ägypten aufgefordert, ihre Truppen an Israels Grenzen zu stationieren. 250.000 Soldaten, 2.000 Panzer und 700 Kampfflugzeuge wurden von den arabischen Staaten aufgeboten. In Israel war man davon überzeugt, mit einem Krieg nicht länger warten zu können, Israel müsse entweder bald zuschlagen, oder eine hundertprozentige Sicherheitszusage von Washington zu bekommen.
Der Krieg begann am 5. Juni 1967 mit einem erfolgreichen Überraschungsangriff der israelischen Luftwaffe auf alle ägyptischen Flughäfen. Die meisten Militärflugzeuge und Startpisten Ägypten wurden zerstört. Ebenso wurden zwei Drittel der syrischen Luftwaffe vernichtet. Dadurch erreichte Israel die Luftüberlegenheit im Krieg. Gleichzeitig rückten Bodenstreitkräfte der israelischen Armee gegen die ägyptischen Stellungen vor.
Am 6. Juni rückten die Israelis in Ostjerusalem und auf das von Jordanien besetzte Westjordanland vor. Auch die jordanischen Truppen konnten keinen entscheidenden Widerstand leisten.
Am 9. Juni zog Israel seine Streitkräfte im Norden zusammen und besetzte die syrischen Golanhöhen. Am 10. Juni war der Weg nach Syriens Hauptstadt Damaskus frei. Aufgrund des Drucks der USA und der Sowjetunion wurde bereits am 11. Juni 1967 der Waffenstillstand unterzeichnet.
Israel besetzte das Westjordanland, Ost-Jerusalem, die Golanhöhen und den Gazastreifen. Jetzt war Israels Staatsgebiet drei Mal so groß wie vorher. Erneut flüchteten mehrere 100.000 Palästinenser in die Nachbarländer. Der Sieg verschärfte allerdings das Palästinenser-Problem für Israel. Hunderttausende Palästinenser kamen jetzt im Westjordanland, in Jerusalem und im Gazastreifen unter israelische Besatzung und Militärverwaltung.
Im November 1967 beschloss der UN-Sicherheitsrat die Resolution 242. Sie beinhaltet Israels Rückzug aus den 1967 besetzten Gebieten und eine gerechte Lösung des Flüchtlingsproblems. Indirekt bedeutete die Resolution eine Anerkennung der seit 1947 von den Israelis geschaffenen Fakten der Landaufteilung. Sie ist seitdem die Grundlage aller Friedensverhandlungen.
1967 n. Chr.
Am 5. Juni beginnt der Sechstagekrieg.
1967 n. Chr.
Sechstagekrieg: Israel besetzt den Golan, Wiedervereinigung Jerusalems (10. Juni) und Rückgewinnung von Judäa und Samaria.
1968 – 1970: Ägyptischer Zermürbungskrieg gegen Israel
1968 – 1970 n. Chr.
Ägyptischer Zermürbungskrieg gegen Israel.
israelischer Ministerpräsident (geschäftsführend)
Golda Meir, Avoda (1969–1974) wird Ministerpräsidentin (15.12.)
Golda Meir war eine israelische Politikerin. Sie war von 1956 bis 1965 Außenministerin Israels und vom 17. März 1969 bis 3. Juni 1974 Ministerpräsidentin Israels. Wikipedia
Geboren: 3. Mai 1898, Kiew, Ukraine
Gestorben: 8. Dezember 1978, Jerusalem, Israel
Ehepartner: Morris Meyerson (verh. 1917–1951)
Kinder: Menachem Meyerson, Sarah Meyerson
Bücher: Mein Leben, My Life by Golda Meir, A land of our own, MEH
israelische Ministerpräsidentin
Zermürbungskrieg Israel Ägypten
1969-1970 "Zermürbungskrieg" Israel - Ägypten
1969 n. Chr.
Am 17 März wird Golda Meir 5. israelische Ministerpräsidentin (Amtende: 3. Juni 1974).
1970 n. Chr.
Durch den „Schwarzen September“ werden vom 16. bis 27. September Palästinenser aus Jordanien vertrieben und 15 000 getötet.
1972 n. Chr.
Am 5. September erfolgte während der XX. Olympischen Spiele in München ein PLO-Terroranschlag auf israelische Sportler. 11 Israelis wurden ermordet.
Resolution 338 des UN-Sicherheitsrates (22.10.)
6.Oktober 1973 - Jom Kippur Krieg
1973 Jom-Kippur-Krieg Ägyptens und Syriens gegen Israel (6.-26. Oktober, auch Ramadan- oder Oktoberkrieg genannt) Resolution 338 des UN-Sicherheitsrates (22. Oktober) UN-Nahost-Konferenz in Genf (21./22. Dezember)
An Jom Kippur am 6. Oktober 1973, dem jüdischen Versöhnungstag (höchster Feiertag des jüdischen Jahres), folgte erneut ein Krieg. Nach jahrelanger sowjetischer Rüstungshilfe starteten Ägypten am Suezkanal und Syrien auf den Golanhöhen einen Überraschungsangriff auf Israel. Obwohl es Hinweise von Truppen- und Materialtransporten an die Grenzen gab, ignorierte Israel sie. Zunächst gelang es Ägypten und Syrien, Anfangserfolge zu erzielen. Die israelischen Verluste an Menschen und Material waren enorm, Waffen und Munition gingen aus. Erst eine Woche nach Kriegsanfang begannen die USA, Israel Nachschub an Material zu liefern. Israels Gegenoffensive gelang. Nach drei Wochen schwerster Kämpfe standen die Israelis 100 Kilometer vor Kairo und 65 Kilometer vor Damaskus. Fast 3.000 israelische Soldaten und Zehntausende Ägypter und Syrer waren gefallen.
Am 22. Oktober 1973 rief der UN-Sicherheitsrat in der Resolution 338 auf Druck der Vereinigten Staaten alle Parteien auf, das Feuer einzustellen.
Als Reaktion auf den verlorenen Krieg verringerte die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) die Ölfördermenge, gleichzeitig erhöhte sie den Ölpreis drastisch, um so politischen Druck auszuüben. Die Ölkrise machte erstmals die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossiler Energie klar.
1979 wurde auf Initiative des ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat ein Friedensprozess in Gang gesetzt und der israelisch-ägyptische Friedensvertrag unterzeichnet, der unter anderem die Rückgabe des Sinai bis 1982 regelte. Der Friedensvertrag wurde am 26. März 1979 in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington von Israels Ministerpräsident Menachem Begin und Ägyptens Präsident Anwar as-Sadat unterzeichnet. Er führte zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Ägypten.
1973 n. Chr.
Am 24. Mai wird Ephraim Katzir 4. israelischer Präsident (Amtende 19. April 1978).
1973 n. Chr.
Am 6. Oktober begann der Jom-Kippur-Krieg. Nach einem syrischen Überraschungsangriff erobert Israel neue Waffenstillstandslinien bis 35 km vor Damaskus. Zuvor konnten 150 israelische Panzer die syrischen Truppen mit 1400 Panzern 48 Stunden lang aufhalten.
Jitzhak Rabin, Avoda (1974–1977)
Am 3. Juni wird Jitzchak Rabin als 6. Ministerpräsident in Israel gewählt (Amtende: 20. Juni 1977).
israelischer Ministerpräsident
Entflechtungsabkommen Israels mit Ägypten
1974 Entflechtungsabkommen Israels mit Ägypten (18. Januar) und Syrien (31. Mai) Rücktritt Golda Meirs (10. April) Jizchak Rabin wird Ministerpräsident (3. Juni)
1974 n. Chr.
Im Rahmen des syrisch-israelischen Truppenentflechtungsabkommen zieht sich Israel von allen im Jom-Kippur-Krieg eroberten Gebieten, einschließlich der 1967 eroberten Stadt Kuneitra, zurück.
1975: Sinai-Abkommen zwischen Israel und Ägypten
1975 Sinai-Abkommen zwischen Israel und Agypten (4. September) 1976 Nach Bekanntwerden der Programme zur „Judaisierung des Galil“ Demonstrationen israelischer Araber; seither gilt der 30.3., der „Tag des Bodens“, als Protesttag der israelischen Araber und mittlerweile auch Palästinenser.
1975 n. Chr.
Israel wir assoziiertes Mitglied des europäischen gemeinsamen Marktes.
1975 n. Chr.
UN-Vollversammlung-Resolution 3379 setzt am 11. November Zionismus mit Rassismus gleich.
1976: „Operation Entebbe“ – militärische Befreiungsaktion
Mit der Operation Entebbe, einer militärischen Befreiungsaktion in der Nacht zum 4. Juli 1976 auf dem Flughafen von Entebbe in Uganda, beendeten israelische Sicherheitskräfte die einwöchige Entführung eines Passagierflugzeugs der Air France durch palästinensische und deutsche Terroristen.
Wahlsieg des Likuds
1977 Wahlsieg des bürgerlich-rechten Likuds (17. Mai) nach Jahrzehnten einer Linksregierung in Israel; Menachim Begin wird Ministerpräsident (20. Juni). Besuch des ägyptischen Staatspräsidenten Anwar al Sadat in Israel
1977 n. Chr.
Am 20. Juni wird Menachem Begin als 7. israelische Ministerpräsident vereidigt (Amtende: 10. Oktober 1983).
1977 n. Chr.
Der ägyptische Präsident Anwar Sadat besucht am 19. November erstmals Jerusalem.
Unterzeichnung der Abkommen von Camp David
1978 Unterzeichnung der Abkommen von Camp David (17. September) Friedensnobelpreis für Menachem Begin und Anwar al Sadat (10. Dezember)
1978 n. Chr.
Unterzeichnung der Camp-David-Vereinbarungen, die als Grundlage für einen umfassenden Frieden im Nahen Osten und als Vorschlag für eine palästinensische Selbstverwaltung dienen sollen.
1978 n. Chr.
Am 19. April tritt der 5. israelische Präsident Yitzhak Navon sein Amt an (Amtende: 5. Mai1983).
Friedensvertrag
1979 Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel (26. März)
Friedensprozess
Der Friedensprozess
Seit der Unterzeichnung des ägyptisch-israelischen Friedensvertrag 1979 legten Israel und andere Staaten verschiedene Friedensinitiativen für den Nahen Osten vor. Diese Bemühungen führten schließlich im Oktober 1991 zur Einberufung der Nahost-Friedenskonferenz in Madrid unter amerikanischer und sowjetischer Schirmherrschaft, an der Vertreter Israels, Syriens, Jordaniens, des Libanon und der Palästinenser teilnahmen. Auf die offizielle Eröffnung der Konferenz folgten bilaterale Verhandlungen zwischen den Parteien und multilaterale Gespräche über regionale Belange.
1979 n. Chr.
Am 26. März unterzeichnet Israel in Washington den Friedensvertrag mit Ägypten. Premierminister Menachem Begin und Präsident Anwar Sadat erhalten den Friedensnobelpreis.
1979 n. Chr.
Am 16. November gibt Israel den Sinai-Berg mit dem Kloster St. Katharina an Ägypten zurück.
Grundgesetz über das vereinigte Jerusalem als Hauptstadt
1980 Grundgesetz über das vereinigte Jerusalem als Hauptstadt Israels (30. Juli) Israelisches Pfund wird durch Israelischen Schekel (IS) ersetzt (30. September)
1980 n. Chr.
Das wiedervereinigte Jerusalem wird nach Knessethbeschluß am 30. Juni zur ewigen, ungeteilten Hauptstadt Israels erklärt.
Ablösung der Militärverwaltung
1981 Ablösung der Militärverwaltung in Westbank und Gaza durch eine Ziviladministration (1. November) Knessetbeschluss über die Annexion der Golanhöhen (14. Dezember)
1981 n. Chr.
Israel annektiert am 14. Dezember die Golanhöhen per Gesetzesbeschluß.
1981 n. Chr.
Die israelische Luftwaffe zerstört einen irakischen Atomreaktor kurz vor seiner Inbetriebnahme.
1981 n. Chr.
Am 7. Oktober wird Anwar Sadat ermordet.
3. Juni 1982 - Libanonkrieg
Auf die Ermordung seines Botschafters am 3. Juni 1982 in London und nach Feuerüberfällen der Palästinensische Befreiungsorganisation PLO auf israelische Siedlungen im Norden des Landes (Galiläa) reagierte Israel am 4. Juni mit massiven Luftangriffen auf PLO-Stellungen im Libanon. Am 6. Juni startete Israel die Invasion des Libanon unter der Bezeichnung „Operation Frieden für Galiläa“. Am 9. Juni erfolgte ein massiver Überraschungsangriff auf syrischen Verbände in der Bekaa-Ebene
Unter dem Druck der USA und der Sowjetunion bot Israel den Syrern den Waffenstillstand an. Am 11. Juni schwiegen die Waffen. Der Waffenstillstand wurde am 12. Juni auch auf die PLO ausgeweitet, hielt aber im Raum Beirut nicht.
Nach einem Evakuierungsplan mussten 11.000 PLO- und andere palästinensische Kämpfer bis zum 1. September aus Beirut abziehen. Israel hatte damit sein militärisches Ziel erreicht.
Am 16. September ermordeten christliche libanesische Phalange-Milizen unter den Augen und offenbar geduldet von israelischen Truppen in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Westbeirut zwischen 1.000 und 3.000 zurückgebliebene Palästinenser – überwiegend Frauen, Kinder und Greise. Auslöser des Massakers war der Mord an Baschir Gemayel, dem Führer der christlichen Miliz und Präsidenten Libanons. Den Mord lastete man der PLO an. Das Blutbad beschädigte Israels Ansehen auch in der westlichen Welt. Das Massaker wurde von der UN-Generalversammlung am 16. Dezember 1982 als Genozid gewertet.
1983 beendete ein Friedensvertrag zwischen Libanon und Israel offiziell den Krieg, dem rund 10.000 Menschen zum Opfer gefallen waren. Israel wurde zunehmend isoliert.
Irael richtete im südlichen Libanon eine Sicherheitszone ein und zog sich erst im Mai 2000 aus dem Libanon zurück.
Abschluss der Rückgabe der Sinai Halbinsel
1982 Abschluss der Rückgabe der Halbinsel von Sinai an Ägypten (25. April) nach einem Drei-Stufen-Plan. Beginn des israelischen Libanon-Krieges (6. Juni) Massendemonstration der Friedensbewegung Schalom Achschaw mit 400.000 Teilnehmern in Tel Aviv gegen den Libanon-Krieg (25. September)
1982 n. Chr.
Gründung der schiitischen Hisbollah, inspiriert und gefördert von iranischen Revolutionsgarden.
1983 n. Chr.
Am 5. Mai wird Chaim Herzog 6. israelischer Präsident (Amtende: 13. Mai 1993).
1983 n. Chr. Rücktritt Menachem Begin
Am 10. Oktober tritt Menachem Begin als Regierungschef zurück. Yitzhak Shamir wird sein Nachfolger (Amtende: 13. September 1984).
Shimon Peres, Avoda (1984–1986)
9. Ministerpräsident von Israel wird am 13. September Shimon Peres (Amtende: 20. Oktober 1986).
israelischer Ministerpräsident
Regierung der "nationalen Einheit"
1984 Regierung der "nationalen Einheit" (große Koalition), zunächst mit Schimon Peres als Ministerpräsident (13. September)
Operation Moses
1984-1985 "Operation Moses" bringt ca. 10.000 äthiopische Juden nach Israel.
1984 n. Chr.
Operation Mose, Einwanderung von Juden aus Äthiopien.
Rückzug der israelischen Armee aus dem Libanon
1985 Rückzug der israelischen Armee aus dem Libanon - bis auf eine Sicherheitszone im Süden (Februar-Juni) Notstandsplan zur Stabilisierung der Wirtschaft (Juli)
Jitzhak Shamir
Jitzhak Shamir, Likud (1986–1992)
israelischer Ministerpräsident
Jizach Schamir als Ministerpräsident
1986 Jizchak Schamir wird Ministerpräsident der Regierung der "nationalen Einheit" (20. Oktober) Wahl Kurt Waldheims zum österreichischen Bundespräsidenten und die damit verbundene Diskussion über Österreichs Kriegsvergangenheit. Israel stuft seine diplomatische Mission in Wien demonstrativ auf Geschäftsträgerebene herab.
1986 n. Chr.
Am 20. Oktober wird Jitzhak Shamir zum 2. Mal Ministerpräsident und als 10. Ministerpräsident in Israel vereidigt (Amtende: 13. Juli 1992).
Beginn der Intifada
1987 Beginn der „Intifada“, des Aufstandes der Paläsitnenser in den besetzten Gebieten (8./9. Dezember) 1989 Beginn der Masseneinwanderung aus der Sowjetunion.
Erste und zweite Intifada
In den 1980er Jahren nahmen die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr zu. Im Jahre 1987 brachen gewalttätige Unruhen zwischen Palästinensern und Israelis aus, die so genannte Erste Intifada (Intifada=arabisch für Abschüttlung). Auslöser der Intifada war der Zusammenstoß eines israelischen Lastwagens mit zwei palästinensischen Taxen am 8. Dezember 1987. Dabei starben vier Palästinenser. Während der Begräbnisse der vier Toten im Gazastreifen kam es zu Massendemonstrationen und Ausschreitungen. Mit Steuerstreiks, dem Boykott israelischer Waren und Demonstrationen wollten die Palästinenser ein Ende der Besatzung erzwingen. Das Werfen von Steinen gegen Soldaten und Panzer, der "Krieg der Steine", wurde zu einem Ritual.
Die Folgejahre standen im Zeichen dieser Auseinandersetzung. Die Erste Intifada hatte 1993 mit der Unterzeichnung des Oslo-Abkommens ein Ende gefunden. Viele wichtige Fragen hatte der Vertrag aber ausgeklammert: die Zukunft der jüdischen Siedlungen und der palästinensischen Flüchtlinge sowie den Grenzverlauf zwischen den beiden Staaten und den Status Jerusalems, Fragen, die bis heute nicht gelöst sind.
Die zweite Intifada, die von den Palästinensern als Al-Aqsa-Intifada bezeichnet wird, begann im September 2000. Der angekündigte Besuch des damaligen israelischen Oppositionsführers Ariel Scharon auf dem auch für Moslems heiligen Tempelberg mit der al-Aqsa-Moschee führte zu heftigen Protesten unter den Palästinensern. Nach dem Scheitern des Gipfels von Camp David war die Gründung eines palästinensischen Staates erneut in weite Ferne gerückt. Scharon, der sich bereits im Wahlkampf befand, wollte mit seinem Gang in Gesellschaft von mehr als tausend Polizisten über den Tempelberg ein politisches Zeichen setzen, dass Jerusalem nicht geteilt werden würde. Am Tag nach seinem Besuch kam es zu heftigen Protesten. Die Polizei erschoss vier Palästinenser, es gab 200 Verletzte, darunter 14 israelische Polizisten. Die Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern griffen auf das gesamte Gebiet Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde über.
Statt auf Massenproteste, Wirtschaftsboykotte und Straßenkämpfe in den Palästinensergebieten wie bei der ersten Intifada setzten radikale Palästinenser auf Terroranschläge in Israels. Die Zahl der Selbstmordanschläge stieg mit dem Ausbruch der Zweiten Intifada rapide an.
Israel reagierte u.a. mit dem Bau eines 700 Kilometer langen Sperrwalls, der in der Nähe besiedelter Gebiete aus einer acht Meter hohen Mauer besteht.
Auf dem israelisch-palästinensischen Gipfeltreffen im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich war ein erster Durchbruch im Nahost-Friedensprozess erzielt worden: Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verkündeten am 8. Februar 2005 eine gegenseitige Waffenruhe.
1987 n. Chr.
Unterzeichnung des Oslo-Abkommens.
1987 n. Chr.
Im Dez. beginnt die erste arabische Intifada und dauert bis zum 9. Dezember. 535 Menschen werden dabei getötet.
1988 n. Chr.
Im Jan. wird die Hamas gegründet. Ihre Charta beruft sich auf das alte antisemitische Pamphlet „Die Protokolle der Weisen von Zion“ und fordert Israels Zerstörung.
1988 n. Chr.
Israel verliert am 28. September durch den Beschluss eines internationalen Schiedsgerichtes in Genf den Taba-Küstenstreifen am Roten Meer.
1988 n. Chr.
Am 15. November ruft der palästinensische Nationalrat (PNC) in Algier Palästina als den Palästinensischen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt aus.
1989 n. Chr.
Beginn einer Masseneinwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion.
Misstrauensvotum der Knesset
1990 Misstrauensvotum der Knesset beendet Regierung der "nationalen Einheit" (15. März) Jizchak Schamir wird erneut Ministerpräsident (11. Juni)
Golfkrise und zweiter Golfkrieg
1990-1991 Golfkrise und zweiter Golfkrieg - Irakische Raketenüberfälle auf Israel
Operation Salomo
1991 "Operation Salomo" zur Evakuierung äthiopischer Juden (23.-25. Mai) Nahost-Friedenkonferenz in Madrid unter amerikanischer und russischer Schirmherrschaft (30. Oktober - 2. November): erstmals sitzen Syrer, Libanesen, Jordanier und Palästinenser mit Israelis an einem Verhandlungstisch.
1991 n. Chr.
Während des Golfkrieges wird Israel mit Skud-Raketen vom Irak angegriffen, obwohl Israel nicht am Krieg beteiligt war.
1991 n. Chr.
Nahost-Friedenskonferenz in Madrid unter Beteiligung Israels, Syriens, Libanons, Jordaniens und palästinensischer Vertreter.
1991 n. Chr.
„Operation Salamo“, Luftbrücke für Juden aus Äthiopien.
Jitzhak Rabin
Jitzhak Rabin, Avoda (1992–1995)
israelischer Ministerpräsident
Regierungswechsel in Israel
1992 Regierungswechsel: Koalitionsregierung aus Israelischer Arbeitspartei, Merez und Schas unter Jizchak Rabin als Ministerpräsident (13. Juli) Mit dem Ende der Amtszeit von Bundespräsident Kurt Waldheim tritt eine Entspannung in den Beziehungen zwischen Österreich und Israel ein. Die israelische Regierung entsendet wieder einen Botschafter nach Wien.
Am 13. Juli wird Jitzhak Rabin zum 2. Mal gewählt und als 11. Ministerpräsident von Israel vereidigt (im Amt am 4. Nov. 1995 ermordet).
Bundeskanzler Vranitzky besucht Israel
1993 Israelbesuch des österreichischen Bundeskanzlers Franz Vranitzky. In einer Rede an der Hebräischen Universität in Jerusalem (10. Juni) relativiert Vranitzky die österreichische Opferthese, wonach Österreich das erste Opfer von NS-Aggressionen gewesen sei und bekennt sich zur österreichischen Verantwortung für die Opfer des Nationalsozialismus und dessen Nachkommen. Geheimverhandlungen zwischen Vertretern Israels und der PLO bei Oslo (20. Januar - 20. August) führen zur gegenseitige Anerkennung von Israel und PLO durch Briefwechsel zwischen Jizchak Rabin und Jassir Arafat (9./10. September) und der Unterzeichnung der „Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“ von Teilen der besetzten Gebiete durch die PLO in Washington (,,Oslo 1", 13. September)
1993 n. Chr.
Am 13. Mai wird Ezer Weizman 7. Präsident von Israel (Amtende: 13. Juli 2000).
1993 n. Chr.
Oslo I = Grundsatzerklärung zur vorläufigen Selbstverwaltung der Palästinenser; Unterzeichnung von Vereinbarungen für die Palästinenser durch Israel und die PLO als Vertreterin des palästinensischen Volkes, gegenseitige Anerkennung Israel-PLO, Absage an Gewalt seitens der PLO, PLO Führung und J. Arafat kehren nach Gaza zurück, Einteilung der Palästinensergebiete in A, B und C-Zonen.
Überfall des jüdischen Siedlers Baruch Goldstein
1994 Überfall des jüdischen Siedlers Baruch Goldstein auf muslimische Gläubige in Hebron (25. Februar) Autonomieabkommen für Gaza und Jericho und Rückzug der israelischen Armee aus diesen Gebieten in Kairo (4. Mai) Vereinbarungen über Aufnahme diplomatischer Beziehungen Israels mit Marokko (1. September) und Tunesien (1. Oktober) Friedensvertrag Israel - Jordanien (26. Oktober) Der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil besucht Israel. Rede vor der Knesset: „Kein Wort der Entschuldigung könnte je den Schmerz über den Holocaust aus dem Gedächtnis löschen – Namens der Republik Österreich verbeuge ich mich aber in tiefer Betroffenheit vor den Opfern von damals.“ (15. November) Friedensnobelpreis an Jizchak Rabin, Jassir Arafat und Schimon Peres (10. Dezember)
1994 n. Chr.
Einführung der palästinensischen Selbstverwaltung im Gazastreifen und im Gebiet von Jericho.
1994 n. Chr.
Unterzeichnung des israelisch-jordanischen Friedensvertrages.
1994 n. Chr.
Rabin, Peres und Arafat erhalten den Friedensnobelpreis.
Shimon Peres
Shimon Peres, Avoda (1995–1996)
israelischer Ministerpräsident
Terroranschläge in Tel Aviv
1995 Terroranschläge palästinensischer Selbstmordattentäter in Tel Aviv (24. Juli) und Jerusalem (21. August) „Abkommen von Taba“: Interimsabkommen Israel - PLO - die Verwaltung der „Palästinensischen Nationalbehörde“ soll sukzessive auf das Westjordanland ausgedehnt werden ("Oslo II", 28. September) Übergabe der Städte Jenin, Nablus, Tulkarem, Kalkilya, Ramala und Bethlehem. (25. Oktober - 28. Dezember) Ermordung von Ministerpräsident Jizchak Rabin auf einer Friedenskundgebung in Tel Aviv durch den jüdischen Extremisten Jigal Amir (4. November) Assoziierungsabkommen mit EU unterzeichnet (20. November) Schimon Peres wird Ministerpräsident (22. November)
1995 n. Chr.
Erweiterung der palästinensischen Selbstverwaltung in Samaria und Judäa und im Gazastreifen, palästinensische Autonomie für ein Drittel der Gebiete.
1995 n. Chr.
Ermordung von Premierminister Jitzhak Rabin (4. November).
1995 n. Chr.
Nachfolger von Rabin wird für kurze Zeit Shimon Peres (Amtende: 18. Juni 1996).
israelischer Ministerpräsident
Wahlen im Westjordanland
1996 Wahlen im Westjordanland, im Gaza-Streifen sowie in Ost-Jerusalem zum Palästinensischen Rat (20. Januar) Selbstmordattentate palästinensischer Terroristen in Jerusalem, Ashqelon und Tel Aviv (Februar/März) Israelische Militäraktion "Früchte des Zorns" in Südlibanon (11.-27. April) Wahlen zur 14. Knesset (29. Mai) und erstmalige Direktwahl des Ministerpräsidenten (Benjamin Netanjahu/Likud)
1996 n. Chr.
13. Ministerpräsident von Israel wird am 18. Juni Benjamin Netanjahu (Amtende: 6. Juli 1999).
1996 – 1997 n. Chr.
Hamas, PLO und islamischer Dschihad-Terror mit Selbstmordattentaten auf Busse und Einkaufszentren.
Unterzeichnung des Hebron Abkommens
1997 Unterzeichnung des Hebron-Abkommens durch Benjamin Netanjahu und Jassir Arafat (15. Januar) Israel übergibt 80 Prozent von Hebron an die Verwaltung der Palästinenser (Januar)
Abkommen von Wye-Plantation
1998 Abkommen von Wye-Plantation bei Washington über den Abzug der israelischer Armee aus 13 Prozent des Westjordanlandes und umfangreiche palästinensische Sicherheitsgarantien (15.-23. Oktober)
1998 n. Chr.
Im Okt. wird das Wye-Abkommen von Y. Arafat und B. Netanyahu unterzeichnet, weiterer israelischer Truppenabzug und Ausweitung der palästinensischen Autonomie vereinbart, gleichzeitig Forderung an Arafat gegen Terrorismus und illegale Waffen vorzugehen und PLO-Charta hinsichtlich anti-israelischer Forderungen zu ändern.
Wahl zur 15. Knesset
1999 Wahl zur 15. Knesset und Direktwahl Ehud Baraks (Arbeitspartei) zum Ministerpräsidenten (17. Mai) Sharm el-Sheikh Abkommen (4. September)
1999 n. Chr.
Ehud Barak wird am 6. Juli der 14 Ministerpräsident von Israel (Amtende: 7. März 2001).
Rückzug Israels aus dem Südlibanon
Im Mai zieht sich Israel unter Ministerpräsident E. Barak vollständig aus der Sicherheitszone im Südlibanon zurück, womit die UN-Sicherheitsratsresolution 425 von israelischer Seite vollständig umgesetzt wird.
Rückzug Israels aus dem Südlibanon beendet (24. Mai) Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union tritt in Kraft (1 . Juni) Israelisch-palästinensische Gespräche in Camp David (11.-25. Juli) scheitern Besuch Ariel Scharons auf dem Jerusalemer Tempelberg; Ausbruch der 2. Intifada (Al-AqsaIntifada, 28. Sept.). Bis Mai 2003 mehr als 90 palästinensische Terroranschläge in Israel. Israelisch-palästinensisch-amerikanischer Gipfel von Scharm el-Scheich (16.-18. Oktober) Rücktritt Ehud Baraks als Ministerpräsident (9. Dezember)
2000 n. Chr.
Im Juli scheitern die Camp-David Verhandlungen von Barak, Arafat und Clinton an der Ablehnung durch Arafat.
2000 n. Chr.
Weil Arafat in Camp David seine Ziele, 100% von Judäa, Samarias, Gaza und Ostjerusalem, sowie einen Teil der Jordanebene als neuen PA-Staat zu erhalten, nicht durchsetzen konnte, versucht er dies mit Gewalt. Er provoziert eine neue Intifada. Der Besuch des Oppositionsführers A. Sharon am 29. Sept. auf dem Tempelberg, der zuvor mit israelischen und PA-Behörden abgesprochen war, gilt seither als Rechtfertigung und Begründung für den Ausbruch der 2. Intifada, mit der eine Flut von Selbstmordattentaten einsetzt.
2000 n. Chr.
Am 1. August wird Moshe Katzav 8. Präsident von Israel (Amtende: 1. Juli 2007).
israelischer Ministerpräsident
Israelisch-palästinensische Verhandlungen
Nicht mehr soll allein „der Sohn zum Erben ALLER Dinge eingesetzt“ sein (Heb 1,2; vgl. 2Kor 1,20), sondern Jahrtausende später auch ein Sammelsurium sozialistisch wie nationalistisch motivierter Beschnittener, die – Mt 21,19.37-44 zum Trotz – behaupten, Erbberechtigte eines –übrigens heilsgeschichtlich längst bedeutungslosen – Landes zu sein.
2001 n. Chr.
Am 7. März wird A. Sharon neuer israelischer Ministerpräsident (der 15.) und regiert bis zum 14. April 2006.
2001 – 2002 n. Chr.
Zahlreiche palästinensische Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten, u.a. in Tel Aviv, Dolphinarium Diskothek, in Jerusalem, Sbarro Pizzaria und das Pessach Massaker im Park Hotel Netanjahu sowie die Ermordung des israelischen Tourismusministers Rehavam Zeevi.
Saudi-arabischer Friedensplan
2002 Saudi-arabischer Friedensplan (26. Februar) Militäroperationen "Schutzschild" und "Entschlossenes Handeln" in den palästinensischen Autonomiegebieten (März/April bzw. Juni)
2002 n. Chr.
März-April, Operation Defensive Shield, größte israelische Militäraktion im Westjordanland, Verhaftung palästinensischer Verantwortlicher, Einschluß Arafats in Ramallah, Geburtskirche in Bethlehem von palästinensischen Kämpfern besetzt, Gefechte in Jenin von palästinensischer Seite zum Massaker erklärt und von den Medien ungeprüft übernommen.
2002 n. Chr.
Im Juni schlägt US-Präsident George W. Bush die „Roadmap for peace“ vor.
Wahlen zumr 16. Knesset
22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden. 23 Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Matth. 18:20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.
Hebr 12:22-24 sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, 23 zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, 24 und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als [das Blut] Abels.
2003 n. Chr
Fortgesetzte Selbstmordanschläge und Angriffe mit Kassam-Raketen vom Gaza-Streifen aus.
2003 n. Chr
Im März wird Mahmoud Abbas auf Arafats Wunsch neuer palästinensischer Premierminister.
2003 n. Chr
Im Oktober beginnt Israel mit dem Bau eines elektronischen Sicherheitszaunes im Gebiet von Samaria und Judäa, um dadurch die Terrorangriffe auf jüdische Siedlungen zu vermindern.
2003 n. Chr
Im Nov. kündigt A. Sharon einen einseitigen Rückzug an, wenn die Roadmap scheitern sollte.
neuer Palästinenserpräsident Abbas
2004 Im Januar wird Abbas als neuer Palästinenserpräsident vereidigt.
Am 23. März 2004 kommt der Hamas Gründer Scheich Ahmed Jassin bei einem israelischen Raketenangriff ums Leben. Ariel Scharon bezeichnet das Attentat als so wörtlich "Selbstverteidigung Israels gegen den Terror". 26. April: Nach 29 Jahren zieht Syrien seine Truppen aus dem Libanon ab. Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen erklärt die israelische Sperranlagen für illegal und empfiehlt den Abriss (9. Juli). Jassir Arafat, Präsident der Palästinensischen Autorität, stirbt am 11. November.
2004 n. Chr.
Im Juli erklärt der internationale Gerichtshof, dass der israelische Sicherheitszaun gegen internationales Recht verstoße. Israel erklärt sich nicht gebunden, ordnet aber Änderung des Verlaufs in Übereinstimmung mit Empfehlungen des Obersten Gerichtes Israels an.
2004 n. Chr.
Im Oktober billigt die Knesset den Rückzugsplan.
2004 n. Chr.
Am 11.11. stirbt Arafat.
PLO Chef Mahmud Abbas
2005 PLO-Chef Mahmud Abbas tritt sein Amt als Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde an (15.1.) Schwere Auseinandersetzungen zwischen israelischen Soldaten und militanten Palästinensern im Gaza Streifen, u.a. mit Strategie gezielter Tötungen und Raketenangriffen enden nach erbittertem innenpolitischen Auseinandersetzung Israels mit dem Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen (12.9.). Damit endete nach 38 Jahren die Militärpräsenz der Israelis im Gazastreifen. Spirale der innerpalästinensischen Gewalt beginnt sich mit Kämpfen zwischen der gemäßigten Hamas und der islamistischen Fatah ab Juni zu drehen. Diverse Versuche einer Verständigung und Zusammenarbeit scheitern und münden in bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
2005 n. Chr.
Im Jan. wird Mahmoud Abbas zum neuen Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde gewählt.
2005 n. Chr.
Im Febr. Sharm el-Sheikh Gipfel , formales Ende der 2. Intifada, Einigung auf Ende der Gewalt und Freilassung von palästinensischen Gefangenen.
2005 n. Chr.
Im März findet die Kairo-Konferenz statt, militante Gruppen einigen sich auf Kampfpause.
2005 n. Chr.
Im August findet die gewaltsame Räumung aller jüdischen Siedlungen in Gush Katif (Gaza) und von drei jüdischen Siedlungen in Samaria statt. Ungefähr 10 000 Juden werden von der israelischen Polizei und israelischen Soldaten aus ihrer Heimat entwurzelt und ihre Häuser zerstört. Nach Abschluss der Aktion beginnt der regelmäßige und im Lauf der Zeit zunehmende Beschuss Südisraels mit Kassam-Raketen aus dem Gaza-Streifen.
2005 n. Chr.
Im Nov. gründet Sharon nach Opposition gegen Abzugsplan die Kadima-Partei.
Libanonkrieg
2006 Libanonkrieg 2006 - Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel (12. Juli – 8. September). Raketenbeschuss Nordisraels durch die Hisbollah und Angriffe auf Ziele im gesamten Libanon durch die israelische Armee. Die islamistische Hamas erringt bei den Wahlen in den palästinensischen Autonomiegebieten die absolute Mehrheit der Mandate. Eine „Regierung der Nationalen Einheit“ scheitert jedoch nach kurzer Zeit.
2006 n. Chr.
Im Jan. erleidet A. Sharon einen Hirnschlag und liegt seither in Koma. Hamas gewinnt palästinensische Parlamentswahlen und bekräftigt, Israel niemals anzuerkennen.
2006 n. Chr.
Ehud Olmert wird am 4. Januar neuer Premierminister von Israel (der 16.). Er regiert bis 31. März 2009.
2006 n. Chr.
Im Juni erfolgt ein Hamas-Überfall auf israelische Grenzposten. Zwei israelische Soldaten werden ermordet und ein Dritter (Gilad Shalit) entführt, die israelische Armee marschiert in Gaza ein, um Shalit zu befreien und die fortwährenden Kassamrake-tenangriffe zu beenden.
2006 n. Chr.
Im Juli findet ein Hisbollah-Überfall an der israelischen Nordgrenze statt. 3 israelische Soldaten werden ermordet, 2 weitere (Ehud Goldwasser u. Eldad Regev) entführt. Nach gescheitertem Befreiungsversuch beginnt die israelische Luftwaffe im August Hisbollah-Stellungen im Südlibanon und Beirut anzugreifen, von Seiten der Hisbollah erfolgen Raketenangriffe auf Nordisrael. Beginn des 2. Libanonkrieges.
2006 n. Chr.
Am 14. August wird unter dem Druck der UN ein Waffenstillstand auf Grundlage der UN-Sicherheitsratsresolution 1701 abgeschlossen. Ende des 2. Libanonkrieges.
2006 n. Chr.
Im Nov. wird ein Waffenstillstand in Gaza vereinbart, das Kassamraketenfeuer auf Israel wird jedoch fortgesetzt.
Hamas und Fatah
2007 Im Juni 2007 eskalieren die Spannungen zwischen den führenden politischen Gruppierungen in den palästinensischen Autonomiegebieten, Hamas und Fatah. Nach dem Versuch einer Notstandsregierung durch die Hamas übernimmt die Fatah putschartig den Gazastreifen – die Hamas unter Präsident Abbas flüchtet ins Westjordanland. Es entsteht damit eine de-facto Zweiteilung der Palästinensischen Autonomiegebiete.
2007 n. Chr.
Am 15.Juli wird Schimon Peres neunter israelischer Staatspräsident.
2007 n. Chr.
Im Juli vertreibt die Hamas mit brutaler Gewalt die als etwas „gemäßigter“ eingeschätzte Fatah und übernimmt damit die Macht in Gaza.
2007 n. Chr.
Im Nov. findet die Annapolis-Konferenz in den Vereinigten Staaten statt. Israel und die PA vereinbaren die Umsetzung der Roadmap und Ziel einer Lösung Ende 2008.
2008 n. Chr.
Im Jan. durchbricht die Hamas die Grenze nach Ägypten, tausende Menschen bewegen sich für 2 Wochen frei zwischen Ägypten und Gaza, u. a. werden von Ägypten auch schwere Waffen nach Gaza geschmuggelt.
2008 n. Chr.
Im Febr. erreicht der Raketenbeschuss Südisraels neue Dimensionen mit bis zu 50 Raketen am Tag. Katjusha-Raketen treffen sogar Ashkelon.
14. Mai 2008 n. Chr. - 60 Jahre Israel
Im Mai feiert Israel den 60. Geburtstag.
2008 n. Chr. - Gegossenes Blei
Am 27.12. beginnt die israelische Militäroffensive: „Gegossenes Blei.“ Ziel dieser Militäraktion war: Die Unterbindung des Waffenschmuggels durch Zerstörung der unterirdischen Tunnels zwischen Ägypten und Gaza, sowie die Vernichtung der Raketen und Waffenfabriken, um den fortwährenden Terror auf Südisrael zu beenden.
2009 n. Chr. Abbruch des Gaza-Krieges
Im Januar wird der Gaza-Krieg frühzeitig auf internationalen Druck und 2 Tage vor der Einsetzung des neuen amerikanischen Präsidenten Barak Obama abgebrochen, ohne die von Israel erklärten Ziele auch nur annähernd erreicht zu haben. Weltweit wird Israel vollkommen unbegründet schlimmster Kriegsverbrechen beschuldigt.
2009 n. Chr.
Am 31. März wird Benjamin Netanjahu als 17. israelischer Ministerpräsident vereidigt.
2010 n. Chr.
Im März verfügt der europäische Gerichtshof, dass Waren aus Judäa und Samaria mit Zöllen zu belegen sind, da diese Gebiete nicht zu Israel gehören.
2010 n. Chr.
Am 31. Mai versuchen über 600 „Friedensaktivisten“ an Bord der „Mavi Matmara“ nach Israel einzudringen („Free Gaza“ Flotille).
2010 n. Chr.
Am 21. August wurde das erste iranische Atomkraftwerk in Betrieb genommen.
2010 n. Chr.
Im Dezember wird auf Druck der Nationen ein 10 monatiger Baustopp in Judäa und Samaria ausgerufen (Ende des Baustopps im September 2011). Der Baustopp galt jedoch nicht für Jerusalem.
2010/2011 n. Chr.
Ende Dezember beginnt der sogenannte „Arabische Frühling“, zuerst in Tunesien, dann in Ägypten, danach im Jemen, in Bahrain, in Libyen, im Iran und ab Mitte 2011 in Syrien.
2012 n. Chr.
Zwischen dem 9. und 14 März werden mehr als 200 Raketen vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert.
2012 n. Chr.
Im März beendet Israel die Zusammenarbeit mit dem UN-Menschenrechtsrat.
2012 n. Chr.
Nach einem Beschluss zur Auflösung der Knesseth einigten sich ganz plötzlich Premier Netanjahu und Oppositionsführer Shaul Mofaz eine große Koalition zu bilden.
2012 n. Chr.
Im Mai erfolgte der 1. Staatsbesuch des neuen deutschen Bundespräsidenten Gauck in Israel.
israelischer Ministerpräsident
Quellen:
- https://de.wikipedia.org
- https://www.lpb-bw.de/geschichte-israels.html
- http://www.erinnern.at/bundeslaender/vorarlberg/unterrichtsmaterialien/naftali-furst-ein-uberlebende
- http://www.dbb-j.de/geschichte-israels.html
- http://www.hagalil.com
- https://www.grin.com